Karola Wille wird auch in den nächsten Jahren den MDR leiten: Der Rundfunkrat des Senders hat sie am Montag erneut zur Intendantin gewählt. Ihre zweite, sechsjährige Amtszeit, beginnt am 1. November 2017. Die Wahl war allerdings keine große Überraschung: Wille war die einzige, die vom Verwaltungsrat des Senders im Oktober vorgeschlagen wurde. Birgit Diezel, Vorsitzende des Verwaltungsrats, lobte Wille unter anderem dafür, auch als ARD-Vorsitzender "in kürzester Zeit" starke Akzente gesetzt zu haben. Durch die Wiederwahl Willes sichere man dem MDR und der ARD "notwendige Kontinuität".


Wille selbst zeigte sich erfreut ob ihrer Wiederwahl und sagte: "Der Mitteldeutsche Rundfunk ist für unsere Gesellschaft und unsere Demokratie wichtiger denn je. Unser Anspruch ist es, für alle Bürgerinnen und Bürger in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen der relevante, verlässliche und glaubwürdige Qualitätsanbieter im Radio, Fernsehen und im Netz zu sein. Dazu müssen wir die Menschen in ihren Lebenswelten erreichen, ihre Lebenswirklichkeit differenziert widerspiegeln, sie wahrheitsgemäß informieren, Hintergründe erklären und einordnen." In Zukunft wolle man die verschiedenen Teilöffentlichkeiten im Internet miteinander verbinden und auch dort stärker in den Kontakt mit den Usern treten, kündigte Wille an.

Rundfunkratsvorsitzender Steffen Flath erklärte, Wille habe die Führung im MDR in "schwierigen Zeiten" übernommen. Dennoch sei es ihr gelungen, den Sender "schnell wieder zu einem wichtigen und angesehenen Teil der ARD" gemacht zu haben. Darüber hinaus hat der MDR-Rundfunkrat in seiner jüngsten Sitzung auch den Haushaltsplan für 2017 genehmigt. Dieser sieht in Summe ein Minus von 28,8 Millionen Euro vor, welches aber durch die Mittel aus der Beitragsrücklage ausgeglichen wird.