Gruner + Jahr verliert im kommenden Jahr einen seiner prägendsten Köpfe: Hans-Ulrich Jörges verabschiedet sich 2017 in den Ruhestand. Bis dahin läuft auch noch sein Vertrag mit dem Verlag. Am Donnerstag, den 8. Dezember, wird Jörges 65 Jahre alt. Ganz will er dem "Stern" aber nicht den Rücken zukehren: Gegenüber der dpa sagte Jörges, er wolle auch aus seinem Ruhestand hinaus weiterhin als Kolumnist für das Magazin schreiben.


"Heute ist das eine alte Form von Journalismus geworden, weil ich auch nicht in den sozialen Medien unterwegs bin", sagt Jörges der Nachrichtenagentur in Bezug auf seine wöchentliche Kolumne. "Ich glaube aber, dass sie nicht überholt ist, sondern eher wieder an Wert gewinnt, weil das ein wenig Gegenpol zu den wahnsinnig schnellen Medien im Netz ist." Jörges ist nun schon bereits seit 2007 Mitglied der "Stern"-Chefredaktion und arbeitet außerdem bei Gruner + Jahr als Chefredakteur für Sonderaufgaben.

Jörges begann seine Karriere mit einem Volontariat bei der damaligen Nachrichtenagentur VWD. Anschließend arbeitete er für Reuters und die "Süddeutsche Zeitung". Beim "Stern" wurde er 1989 Politik-Chef, ein Jahr später sogar stellvertretender Chefredakteur. Seine aufregendste Zeit, das sagt er heute selbst, hatte er bei Reuters kurz vor dem Mauerfall. "Da konnte man gar nicht Atem holen, was da alles passiert ist", so Jörges gegenüber der dpa. 2002 übernahm er schließlich die Leitung des Hauptstadtstudios des "Stern".