Über Jahrzehnte hinweg war Franz Beckenbauer nicht aus der Medienwelt wegzudenken, doch 2016 ist für den Fußball-Kaiser das Jahr des Ruckzuges. Nachdem sich der 71-Jährige in diesem Jahr bereits überraschend noch während der laufenden Saison als Sky-Experte verabschiedete, hängt er nun auch noch seine "Bild"-Kolumne an den Nagel - nach mehr als drei Jahrzehnten.

"Jetzt bin ich viel zu Hause und stelle fest, dass ich das Familienleben in vollen Zügen genieße. Meine Kinder werden groß. Joel ist 16. Francesca ist 13. Ehe wir uns versehen, sind sie aus dem Haus", schreibt Beckenbauer am Mittwoch in "Bild". "Deshalb möchte ich jetzt das Leben mit meiner Frau Heidi und den Kindern ganz bewusst erleben. Es gibt kein größeres Glück" Er habe sich daher entschieden, beruflich kürzerzutreten. "Und dazu gehört, dass ich meine Kolumnisten-Tätigkeit für 'Bild' beenden werde, was mir nach mehr als 34 Jahren nicht ganz leichtfällt."

Begonnen hatte er mit der Kolumne nur einen Tag nach seinem Abschiedsspiel - einzig während seiner Zeit als Teamchef bei der Nationalmannschaft unterbrach er einst seine Tätigkeit für das Blatt. Dass es um Beckenbauer zuletzt ruhiger wurde, hängt einerseits mit seiner Herzoperation zusammen, nach der es ihm wieder "richtig, richtig gut" gehe, wie er schreibt. Aber wohl auch mit den Vorwürfen um die WM-Vergabe: Diese sei "nach meinem besten Wissen und Gewissen nicht gekauft", stellt der "Kaiser" nun in seiner letzten Kolumne klar. "Wir wollten niemanden bestechen und wir haben niemanden bestochen."

Am Ende seiner Abschiedskolumne, in die er noch so manche Anekdote packt, richtet sich Franz Beckenbauer schließlich noch einmal direkt an seine Leser: "Man wird mich in Zukunft sicher noch häufiger im Stadion des FC Bayern sehen. Sollten Sie meine Kolumnen und Analysen in 'Bild' gelesen haben, bedanke ich mich für Ihr Interesse. Und das Wichtigste: Bleiben Sie gesund!"

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