Hin und wieder taucht noch fälschlicherweise der Begriff „Jugendkanal“ auf, doch eigentlich demonstriert funk seit dem Start am 1. Oktober, dass das junge Angebot von ARD und ZDF so gar nicht linear ist sondern viel mehr dezentral geplant und verbreitet wird. Verschiedene Formate in verschiedenen Genres für verschiedene Zielgruppen auf verschiedenen Plattformen. Das war erklärte Strategie, um nicht die Marke funk als Plattform in den Mittelpunkt zu stellen, sondern für jeden Inhalt individuell den richtigen Ansatz zu finden.

Eine ambitionierte Strategie mit Nebeneffekten: Die funk-App für iOS und Android beinhaltete einen kuriosen Mix aus Artikeln und Lizenzserien, nicht jedoch die zahlreichen Eigenproduktionen, die extra für funk entstehen. Nur auf der Website gab es bisher diesen Gesamtüberblick. Eine recht innovative Optik und Navigation der App nutzten da auch nicht viel. „Wir haben verpasst unsere eigenen Video-Inhalte in den Vordergrund zu stellen“, analysiert Jannis Kucharz, Innovationsmanager bei funk und als solcher verantwortlich für die App, selbstkritisch.

Basierend auf dem Feedback der Nutzer in den ersten Wochen von funk, wurde seit November an einer weitgehend neuen funk-App gearbeitet, die das bietet, was junge wie ältere User bisher vermissten: Den Zugang zu allen Formaten, die nun auch direkt in der App anzuschauen sind. Kucharz: „Die aktuelle Version erlaubt es uns auch unsere eigenen Serien in den Vordergrund zu stellen und zu zeigen, was wir hier schon produziert haben.“

Zum Update der App verrät der iOS-Appstore: "Für diese Version haben wir: Alle funk Inhalte an Bord geholt. manche sogar doppelt. das Aussehen der App geändert. 12 geile Serien für euch zusammengesucht. über 40 Formate an den Start gebracht. Screens durcheinander getauscht. danach wieder versucht in Ordnung zu bringen. einen Ausflug in Trollforen gemacht. und uns angeekelt wieder zurückgezogen. Keept, was euch gefällt."

Doch dieser Relaunch ist keine finale Entwicklung. „Hier wollen wir aber nicht stehen bleiben“, sagt Kucharz. Die funk-App soll keine allein auf Video-Abrufe beschränkte Mediathek werden und auch weitere Inhalte und Interaktionsmöglichkeiten integrieren. Von Vorteil sei, dass die App inhouse entsteht und man so kontinuierlich weiter an neuen Features arbeite. Gerade bei journalistischen Formaten will funk „die Filterblasen in der Zielgruppe durchbrechen“, so Kucharz. Nicht nur mehr von dem, was die Nutzer bereits mögen, sondern bewusst auch Dinge, die relevant sind.

Zunächst einmal aber sei man froh, vor Jahresende diesen Relaunch auf Basis des User-Feedbacks geschafft zu haben. Die iOS-Version der neuen funk-App ist bereits online, die Android-Version soll Ende der Woche folgen. Damit wird das öffentlich-rechtliche Jugendangebot für die Zielgruppe und darüber hinaus deutlich ohne Zweifel greifbarer als bisher.