Grafik: DWDLAuch wenn das ambitionierte jugendliche Politmagazin „GIGA Real“ viel Lob erntete: Entgegen mehrfacher Beteuerung, man wolle investieren, hatte NBC Universal Global Networks Deutschland mit dem Relaunch von NBC Europe zum Spielfilm-Sender Das Vierte kein grundsätzliches Interesse daran, die „Giga“-Formate im Programm zu behalten.

Dies spürten Journalisten bereits bei der Vorstellung des Programms von Das Vierte im vergangenen August. Obwohl die Zuschauerschaft von NBC Europe in den vergangenen Jahren nur aus Anhängern der "Giga"-Formate bestand, wurde kein einziges Wort über die Zukunft dieser Formate verloren. Die Sichtweise der Macher: Knapp zwanzig Millionen Kabelhaushalte galt es für Das Vierte zu erobern.

Dass gleichzeitig in zwanzig Millionen Haushalten ein bisheriger Sender von der Bildfläche verschwand, fiel unter den Tisch: Für ein Format, dessen baldiges Ende bzw. Verkauf ohnehin beschlossene Sache war, warb man nicht gern. Bei der Launchparty für Das Vierte Ende September in München waren mehr oder weniger bekannte Moderatoren anderer Sender mit von der Partie - von den hauseigenen "Giga"-Moderatoren war jedoch niemand dabei.

Es war abzusehen, dass die beiden Formate "GIGA" und "GIGA Real" auch beim digitalen Spartensender GIGA Digital keine Zukunft haben. NBC Universal Global Networks Deutschland hatte zwar auch hier demonstrativ Investionen angekündigt, sich aber gleichzeitig zu fast 90 Prozent von dem via Astra digital empfangbaren Sender verabschiedet.

Nach einem Umzug von Düsseldorf nach Köln widmet sich der Sender unter neuer Leitung und mit einer Finanzspritze von drei Millionen Euro vom Venture Capital-Unternehmen Wellington Partners allein dem digitalen Gaming. Dort sind durch die künftig freiwerdenden Sendeplätze neue Sendungen zu erwarten. Mit der 1998 gestarteten Fernsehidee haben die Formate nur noch den Namen gemeinsam.