Foto: Adolf Grimme InstitutIn der Kategorie "Fiktion & Unterhaltung“ werden in diesem Jahr unter anderem Michaela May, Edgar Selge, Nina Kunzendorf, Monica Bleibtreu, Barbara Sukowa, Josef Bierbichler, Peter Simonischek und Johanna Wokalek mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Auch zwei Kameraleute sind diesmal dabei: Bella Halben ("Hierankl") und Thomas Plenert ("Kleine Frau", ARD/rbb).

Fünf Auszeichnungen gehen an Produktionen des Wettbewerbskontingents "Information & Kultur". Autor und Regisseur Klaus Stern erhält für "Weltmarktführer - Die Geschichte des Tan Siekmann" (ZDF) eine Trophäe. Eugene Jarecki (Buch/Regie) wird für seine Reportage "die story: Why we fight - Die guten Kriege der USA" (WDR/BBC/arte) ausgezeichnet, Michael Richter (Buch/Regie) für "Abschiebung im Morgengrauen" (NDR) und Loretta Walz für ihren Film "Die Frauen von Ravensbrück" (MDR/rbb/SWR).

Den fünften Grimme-Preis in diesem Kontingent vergibt die Jury an die vierteilige Dokumentationsreihe "Abenteuer Glück" (ARD/WDR) von Annette Dittert (Buch und Regie). Sie erhält am 31. März bei der Preisverleihung außerdem den Publikumspreis der "Marler Gruppe". "Abenteuer Glück" erzählt anhand einzelner Lebensepisoden in Kalkutta, Südchina, Mali und auf Hawaii davon, was Glück für Menschen in verschiedenen Kulturen bedeuten kann.

Im dritten Wettbewerbskontingent "Spezial" zeichnet die Grimme-Jury Claire Doutriaux für die Idee, Gestaltung und Realisation des Kulturmagazins "Karambolage" (arte) aus, außerdem Justin Webster und Daniel Hernández für "FC Barcelona" als herausragendes Beispiel für kritische Hintergrundberichterstattung im Bereich Sport (ZDF/arte/BBC/TVC/NTS) sowie Edda Baumann von Broen, Cordula Kablitz-Post, Martin Pieper und Hasko Baumann für "Durch die Nacht mit…" (ZDF/arte).

Während ProSieben sich in diesem Jahr als einziger privater Sender über die Auszeichnung für "Stromberg" freuen kann, gehen die übrigen 13 Grimme-Preise an öffentlich-rechtliche Sender. Auf die Position des Spitzenreiters - arte mit fünf preisgekrönten Produktionen - folgen ARD und ZDF mit je vier Beiträgen. Der Bayerische Rundfunk (BR) ist bei allen drei Grimme-Preis-Entscheidungen mit Gold als Sender vertreten. WDR, SWR und rbb sind bei jeweils zwei ausgezeichneten Produktionen beteiligt.

Neben dem vielen Lob gab es am Mittwoch von Grimme-Chef Kammann auch kritische Töne zum deutschen Fernsehprogramm. Er beklagte das Fehlen von brillanten, intelligenten und amüsanten Unterhaltungssendungen. Die Fiktion dagegen stehe auf einem sehr hohen Niveau, das auch international seinesgleichen sucht, sagte Kammann.

Die Verleihung des 42. Adolf-Grimme-Preises findet am 31. März im Theater der Stadt Marl statt und wird nach 1997 und 2005 bereits zum dritten Mal von Bettina Böttinger moderiert.