Immer wieder ist Facebook in den vergangenen Monaten und Jahren wegen der Weiterverbreitung bewusst gefälschter Nachrichten in die Kritik geraten. Nachdem Facebook in diesem Zuge bereits mit verschiedenen Medien zusammenarbeitete, um die Vertrauenswürdigkeit zweifelhafter Berichte einzustufen, setzt das Soziale Netzwerk nun auch auf seine Mitglieder. Künftig sollen sie in die Qualitätsüberprüfung eingebunden werden und die Vertrauenswürdigkeit einer Nachrichtenquelle bewerten.

Erst in der vergangenen Woche kündigte Facebook-Gründer Mark Zuckerberg an, Beiträge von Freunden und Familienmitgliedern künftig wieder stärker in den Fokus zu rücken. Mit dem nun angekündigten Schritt, die User über die Vertrauenswürdigkeit einer Nachrichtenquelle entscheiden zu lassen, will Zuckerberg nicht nur das Image seiner Plattform, sondern auch das Nutzerempfinden bei der Verwendung Facebooks wieder verbessern. Nachrichtenquellen, die als informativ und vertrauenswürdig eingestuft werden, sollen fortan priorisiert behandelt und angezeigt werden. Heutzutage gebe es zu viel Hang zur Sensation, Polarisierung und Fehlinformation, meint Zuckerberg.

Zuckerberg gibt sich in dem Statement communitynah. Man habe lange darüber nachgedacht, wie man darüber entscheiden möchte, welche Nachrichtenquellen als vertrauenswürdig eingeschätzt werden. Man könne versuchen, die Entscheidung als Unternehmen selbst zu treffen, aber damit fühle man sich nicht wohl, so Zuckerberg. Facebook habe auch darüber nachgedacht, die Entscheidung in die Hände externer Experten zu legen. Das, so Zuckerberg, löse aber das Problem der Objektivität nicht. Daher habe man sich dafür entschieden, die Facebook-Nutzer darüber entscheiden zu lassen.

Im Zuge dessen werde Facebook im Rahmen der Qualitätsumfragen seine Nutzer befragen, ob sie eine Nachrichtenquelle kennen und, wenn dem so ist, ob sie dieser auch vertrauen. Die Idee dahinter sei, dass manchen Nachrichtenmarken quer durch die Gesellschaft vertraut werde, auch ohne sie aktiv zu verfolgen, manchen aber nur durch ihre Leser oder Zuschauer. In den Staaten soll die neue Funktion bereits in der kommenden Woche eingeführt werden. Die Zahl an Nachrichtenmeldung im Newsfeed soll sich zwar nicht ändern; als vertrauenswürdig eingestufte Quellen könnten aber künftig häufiger angezeigt werden. Wie Facebook aber hier eine negative Beeinflussung des Bewertungssystems beziehungsweise eine gezielte Falschbewertung sicherstellen will, ist nicht bekannt.