Im kommenden Jahr will die Deutsche Fußball-Liga (DFL) die Rechte für die Bundesliga ab der Saison 2021/22 ausschreiben. Der Branchendienst "Sponsors" berichtet jetzt über ein zwölfseitiges Vermarktungskonzept, aus dem hervorgeht, dass die Liga-Verantwortlichen dem Bundeskartellamt vorschlagen, auf die sogenannte "No-Single-Buyer"-Rule zu verzichten. Diese war im aktuellen Rechtezyklus eingeführt worden und führte dazu, dass Eurosport die Rechte an den Freitagsspielen erwarb. Nach den neuen Plänen wäre die einzige Einschränkung, dass sich der Hauptkäufer bei mindestens einem der Pay-TV-Pakete die Verbreitung für Web-TV und Mobile teilen müsste.


Generell wird es das Paket, das Eurosport für die laufende Spielzeit erworben hat, künftig wohl gar nicht mehr geben. Dieses geht im neuen, größeren Paket D auf, das neben den Freitagsspielen fortan auch alle Sonntagsspiele umfasst, wobei die zweite Sonntagspartie nach den Vorstellungen der DFL wieder um 17:30 Uhr angepfiffen werden soll. Die bislang ebenfalls im Eurosport-Paket enthaltenen Relegationsspiele wandern zudem ins Paket B, das die Einzelspiele am Samstagnachmittag beinhaltet. Der Supercup wird wiederum Teil des Pakets C, in dem das Samstagabend-Spiel um 18:30 Uhr enthalten ist. Ein weiteres Paket umfasst darüber hinaus die Konferenz.

Ebenfalls neu ist, dass die Relegation fortan wieder im Free-TV zu sehen sein soll. Sie ist Teil eines Free-Live-Pakets, zu dem zusätzlich Livespiele am 1., 17. und 18. Spieltag sowie - neu - das Zweitliga-Auftaktspiel gehören. Denkbar ist auch, dass die 2. Liga generell wieder mehr Aufmerksamkeit erhalten wird, denn die geplanten Spiele am Samstagabend, die anstelle der bisherigen Montagsspiele rücken sollen, können sowohl von einem Pay-TV- als auch einem Free-TV-Anbieter erworben werden. Wer ein Live-Paket erwirbt, verpflichtet sich indes dazu, mindestens zwei von vier Verbreitungswegen zu nutzen - weil eine alleinige Verbreitung über Web-TV und Mobile reicht, dürften die Pakete auch für reine OTT-Anbieter interessant werden.

Mit Blick auf die Highlight-Berichterstattung gibt es derweil nur eine nennenswerte Veränderung: Das Paket, das derzeit RTL für den Montagabend mit "100% Bundesliga" hält, soll dem "Sponsors"-Bericht zufolge wegfallen - wegen der schwachen Quoten der bei Nitro ausgestrahlten Sendung dürfte dieser Schritt verschmerzbar sein. Stattdessen will die DFL bei der On-Demand-Verwertung nachjustieren und es Pay-TV-Anbietern ermöglichen, fortan schon ab Spielende Höhepunkte zu zeigen und nicht erst 40 Minuten später.