Nach mehr als vier Jahrzehnten geht Karl-Heinz Ruch, Geschäftsführer und Mitbegründer der "taz", in den Ruhestand - und bekommt zum Abschied eine besondere Ausgabe der Zeitung mit auf den Weg. Die "taz am Wochenende" trägt in dieser Woche den Namen "kalle" und enthält auf 32 Seiten Texte und Bilder mit Bezug zu ihm. Sie ist in die vier Kapitel Verleger, Arbeitswelt, Architektur und Umland gegliedert.


Die taz habe Ruch in 41 Jahren nichts geschenkt, schreibt taz-Chefredakteur Georg Löwisch im Editorial. "Jetzt bekommt er das, was uns am kostbarsten ist. Unsere Zeitung. Heute drucken wir Kalle." Neben "taz"-Redakteurinnen und -Redakteuren schreiben auch viele ehemalige "taz"-Kollegen, darunter Deniz Yücel und Volker Weidermann. Dazu kommen ehemalige Chefredakteurinnen und Chefredakteure wie Arno LuikMichael Sontheimer,  Bascha MikaInes PohlMichael RediskeElke SchmitterKlaudia Wick und Arno Widmann, die sich im Blatt von Ruch verabschieden. Auch Springer-Chef Mathias Döpfner und "Tagesspiegel"-Herausgeber Sebastian Turner verfassten Texte.

Karl-Heinz Ruch gehörte 1978 zu den Gründern der überregionalen Zeitung. Unter ihm als Geschäftsführer wurde die taz eine Genossenschaft mit heute mehr als 19.000 Mitgliedern. Zuletzt entwarf er das "Szenario 2022", das es zum Ziel hat, nicht mehr auf die werktäglich gedruckte Zeitung angewiesen zu sein. Das Blatt leidet unter einen sinkenden Auflage und will in Zukunft verstärkt auf die Wochenendausgabe, die App und das freiwillige Bezahlmodell setzen.

Unklar ist bislang die Frage, wer die Ruchs Nachfolge antreten wird. Geschäftsführer der "taz" sind derzeit Andreas Bull und Andreas Marggraf. Ein drittes Mitglied der Geschäftsführung wird derzeit per öffentlicher Ausschreibung gesucht.