Jan Weyrauch © Radio Bremen / Andreas Weiss Jan Weyrauch, Programmdirektor Radio Bremen
Radio Bremen hat einen Wettbewerb für gleichermaßen innovative wie spannende und unterhaltsame Podcast-Serien ausgerufen. Die Stücke sollen gezielt auf die Anforderungen der ARD-Audiothek hin produziert und dort zuerst als "Audiothek Originals" veröffentlicht werden. Die Programmdirektion hat dafür zunächst einen einmaligen Etat von 500.000 Euro bereitgestellt. "Wir denken, konzipieren und produzieren bei Radio Bremen eigentlich schon länger Hörspiele, Serien oder Dokus für das Netz. Mit unserer Podcast-Offensive setzen wir jetzt aber noch einen drauf", sagt Programmdirektor Jan Weyrauch gegenüber DWDL.de. Das Geld komme durch interne Umschichtungen zustande. "In Corona-Zeiten konnten wir einige größere Produktionen, im Fernsehen und im Hörfunk, nicht wie vorgesehen realisieren. Unsere Wellen und Redaktionen, die das Projekt tragen, sind überzeugt, dass es das allemal wert ist, diese Etats jetzt für neue Ideen zu verwenden", so Weyrauch. Ziel ist es, populär zu erzählen, um ein jüngeres Publikum anzusprechen. Bis Mitte Oktober haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Radio Bremen nun Zeit, ihre Ideen einer fünfköpfigen Jury des Senders vorzustellen.


Bremen Next © RB/Pascal Mühlhausen
Ein neues Podcast-Projekt von Radio Bremen steht schon jetzt fest: Es hört auf den Namen "Famillionaires" und hat seinen Ursprung bei Bremen Next. Darin geht es um das Leben mit der Familie - "vom banalen Klamotten-Kleinkrieg unter Geschwistern, aber auch darum, wie es ist, mit wenig Kohle aufzuwachsen oder mit Eltern, die sich nicht wie welche benehmen", beschreibt der Sender das Format. "Die Hosts Karina Gordok und Larissa Pluschke haben keine reichen Eltern, dafür Familien, die ihnen mehr wert sind als Millionen. Trotzdem wissen sie: Familienleben ist nicht immer nur der Jackpot." Innerhalb des Formats sollen auch Influencerinnen und Influencer aus der Musik- und Medienwelt zu Wort kommen, darunter die Deutschrapper Dardan und Ali As.

0630 © WDR / Annika Fußwinkel
Auch der WDR baut sein Podcast-Angebot weiter aus. Jüngster Neuzugang ist "0630", eine Art Mini-Morningshow, die seit Montag täglich in 15 Minuten die wichtigsten Themen des anstehenden Tages zussammenstellt. Der Podcast erscheint Montag bis Freitag um 06:30 Uhr und wird in der Nacht recherchiert und produziert. Der WDR will damit die Stärken seines rund um die Uhr besetzte Newsrooms nutzen. Dort ist der Podcast in der Abteilung "Digitale Innovation" entstehen, die aus der Redaktion "reporter" besteht. Dort ist in diesem Jahr auch das "NewsLab" entstanden - ein Team, das bestehende Produkte durch datengetriebenes Arbeiten erfolgreicher machen und gezielt digitale Produkte entwickeln soll. So wie den Podcast "0630", durc den im 14-tägigen Wechsel die Hosts Lisa Bertram und Robert Meyer oder Carolin Bredendiek und Jan Koch führen werden.

1Live Krone © WDR/1Live
Neue Wege muss der WDR derweil bei der 1Live Krone gehen. Die 21. Verleihung soll in diesem Jahr zwar trotz der Corona-Pandemie stattfinden, allerdings hat der Radiosender ein crossmediales und interaktives Konzept entwickelt. So wird 1Live der Krone einen ganzen Tag widmen: Produziert wird die Show am Samstag, den 21. November von 12 bis 18 Uhr in den WDR-Studios in Köln-Bocklemünd, wo neben den Verleihungen auch Konzerte, Talks und Comedy-Sessions stattfinden werden. Alles soll live ins Radio und in den Stream gesendet. Am Abend folgt im WDR Fernsehen eine Zusammenfassung. "Von der Corona-Krise ist die Musik-Branche ganz besonders hart betroffen. Es trifft vor allem jene, die im Hintergrund arbeiten, ohne die Künstler aber nicht ihre Musik machen könnten, ihre Tourneen, ihre Plattenaufnahmen", so 1Live-Wellenchef Jochen Rausch. "Deshalb war es für uns eine Selbstverständlichkeit, die 1Live Krone auch in diesem Katastrophenjahr stattfinden zu lassen. Wir wollen damit ein Zeichen in besonderen Zeiten setzen, ohne die Kunst und die Musik wären wir alle ein großes Stück ärmer."

Spuzziness © Sport1
Auch Sport1 hat die Welt der Podcasts für sich entdeckt und hat nun ein weiteres Projekt gestartet. Von dieser Woche an erscheint alle zwei Wochen dienstags eine neue Ausgabe von "Spuzziness", einem Sportbusiness-Podcast mit Kim Scholze. Die Expertin für Outdoor- und Nachhaltigkeitsthemen bei der ISPO soll darin mit Entscheidern aus dem Sportbusiness-Bereich über Themen sprechen, die die Branche umtreiben. Premieren-Gast ist Christian Popien, Geschäftsführer einer Kletterhalle in Wuppertal, der unter anderem über die Entwicklung von Klettern hin zum olympischen Spitzensport spricht. "'Spuzziness' hat das Potenzial, der neue Branchentreff im Sportbusiness zu werden, so Pit Gottschalk, Chief Content Officer und Mitglied der Sport1-Geschäftsleitung. "Unsere Zuhörer können sich auf spannende Gäste und interessante Einblicke freuen. Kim Scholze ist mit ihrer langjährigen Erfahrung und guten Vernetzung die perfekte Besetzung als Gastgeberin."

Markus Pürzer © 95.5 Charivari
Markus Pürzer, der bislang bei Radio Top FM moderiert hat, wird neuer Morgenmoderator bei 95.5 Charivari. Wie der Sender mitteilte, tritt er zum Jahreswechsel die Nachfolge von Jan Herold an, der Charivari bereits Ende Juli verlassen hat. Ursprünglich sollte Sven Stefani künftig die Morningshow präsentieren, doch aus privaten Gründen hat er sich nun dagegen entschieden. "Markus Pürzer ist für mich ein großartiger Radiomoderator: witzig, spontan, mitten im Leben unserer Hörer und wahnsinnig kreativ", so Programmleiter Heiko Seeringer. Und Geschäftsführer Thomas Hagenauer sagt: "95.5 Charivari hat sich den Sommer über neu aufgestellt, die wochenlange Arbeit und das Herzblut haben sich gelohnt; ich bin schon jetzt begeistert und danke dem ganzen Team.“ Im Zentrum der neuen Show sollen Gespräche mit Hörerinnen und Hörer, Themen des Tages, aber auch München-Reportagen stehen.