Noch ein Jahr lang wird Thomas Bellut an der Spitze des ZDF stehen, danach ist Schluss: Wie am Dienstag bekannt wurde, wird sich Bellut nicht um eine dritte Amtszeit als ZDF-Intendant bewerben. Das hat er gegenüber der Fernsehratsvorsitzenden Marlehn Thieme erklärt. Eine Überraschung ist diese Nachricht nicht, schließlich wird Bellut in wenigen Tagen 66 Jahre alt. 

"Die kommenden zwölf Monate bieten noch zahlreiche Herausforderungen: Corona, Digitalisierung, die Finanzausstattung des ZDF, die Wahlberichterstattung, um nur einige zu nennen", erklärte Thomas Bellut. "Am 15. März 2022 ist es dann nach 40 spannenden Jahren im Mediengeschäft Zeit für einen neuen Lebensabschnitt." 

Nach seinem Studium und einer kurzen Zeit bei den "Westfälischen Nachrichten" kam Bellut im Jahr 1984 zum ZDF - zunächst als Volontär, danach als Redakteur in der "Länderspiegel"-Redaktion und schließlich als Korrespondent im Berliner Studio. 1997 stieg er zum Leiter der ZDF-Hauptredaktion Innenpolitik auf, ehe er 2002 zum Programmdirektor ernannt wurde. Diese Funktion übte er zehn Jahre lang aus, genauso lang wird nun auch seine Amtszeit als Intendant dauern.

Wer folgt auf Bellut?

Marlehn Thieme © ZDF/Andrea Enderlein
Marlehn Thieme sagte, der Fernsehrat freue sich noch auf ein Jahr der Zusammenarbeit mit Thomas Bellut. Er habe "wichtige Weichen für die digitale Welt gestellt und dem ZDF Sicherheit gegeben", betonte die Vorsitzende des Gremiums. "Der Fernsehrat dankt für seine frühzeitige Ankündigung und wird am 19. März das weitere Verfahren festlegen."

Der ZDF-Fernsehrat hat damit jetzt ein Jahr Zeit, um die Nachfolge an der Spitze des öffentlich-rechtlichen Senders zu regeln, der in den vergangenen Jahren zum eindeutigen TV-Marktführer avancierte. Zum Kreis der Favoriten dürfte sicher Norbert Himmler zählen, der seit 2012 als Programmdirektor tätig ist und einen großen Anteil an den Quoten-Erfolgen des ZDF hat. Über mögliche Bewerberinnen und Bewerber ist bislang allerdings noch nichts bekannt.