RTL bildet gemeinsam mit den öffenltich-rechtlichen Sendern in den meisten Monaten das Spitzen-Trio, was den Anteil an "frischen Programm" am Abend (wir werten für unseren Frische-Index jeweils den Anteil an Erstausstrahlungen und Free-TV-Premieren in der Zeit zwischen 20:15 Uhr und Mitternacht aus) angeht, ganz vorne steht aber meist Das Erste oder das ZDF. Im Februar schaffte es RTL nun aber tatsächlich mit knappem Vorsprung ganz an die Spitze, sehr starke 93 Prozent des Abendprogramms waren hier noch nicht zuvor schon einmal ausgestrahlt worden im Vergleich zu 91 Prozent beim ZDF und 89 Prozent beim Ersten. Die wenigen Stunden mit Wiederholungen beschränkten sich bei RTL auf den Sonntag, wo teils Film-Wiederholungen liefen, und den späten Dienstagabend.

Die anderen Privatsendern spielten in einer anderen Liga, zeigten aber mit Ausnahme von Kabel Eins auch spürbar mehr Erstausstrahlungen als noch im Februar vergangenen Jahres. Bei Sat.1 lag der Frische-Anteil mit 60 Prozent etwa 19 Prozentpunkte höher als noch ein Jahr zuvor, ProSieben kam mit 58 Prozent nur knapp dahinter über die Ziellinie. Vox bespielte knapp die Hälfte seines Programms mit frischen Inhalten, während es im Februar letzten Jahres noch 40 Prozent waren. Und RTLzwei legte um elf Prozentpunkte auf 43 Prozent zu. Nur Kabel Eins rangierte mit einem Frische-Anteil von 26 Prozent auf dem letzten Platz und auf unverändertem Vorjahresniveau.

    FIX-Punkte
Februar 2022
Vergleich zum
Vormonat
Vergleich zum
Februar 2021
Jahresschnitt '22
(vs 01-02/21)
RTL 93 von 100 +4 +10 91
(+6)
ZDF 91 von 100 +1 +4 91
(+3)
Das Erste 89 von 100 +3 -2 88
(-1)
Sat.1 60 von 100 -5 +19 63
(+27)
ProSieben 58 von 100 -2 +6 59
(+12)
VOX 49 von 100 +10 +9 44
(+11)
RTLzwei 43 von 100 +11 +11 38
(+6)
kabel eins 26 von 100 +1 +0 26
(+0)

Frische-Index-Verlauf bis Februar 2022

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Quelle: DWDL.de-Recherche
dwdl.de/zahlenzentrale

Zum Schluss wie immer ein paar Anmerkungen zu den Daten: Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist trotzdem eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird. Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung. Dazu kommt, dass einige Privatsender tendenziell etwas weniger Werbung zeigen als andere - so etwa Vox, das Serien anders als beispielsweise RTL nicht immer bis zu einer festen Anfangszeit um "viertel nach" streckt.