Im Zuge einer groß angelegten Reform will die BBC in den kommenden Jahren 1000 Stellen streichen. Das geht aus einem Entwurf hervor, den der britische öffentlich-rechtliche Sender jetzt vorgelegt hat. Gleichzeitig soll das Haus in eine Medienorganisation mit dem Schwerpunkt Digital First umgebaut werden. Die BBC müsse sich reformieren, um relevant zu bleiben und weiterhin einen großen Mehrwert für alle zu bieten, erklärte Generaldirektor Tim Davies in einer Rede vor Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Dazu gehören Änderungen an Inhalten und Diensten, Effizienzeinsparungen und ein Streben nach neuen kommerziellen Investitionen. So werde sich die BBC "im Gleichschritt mit der modernen Welt verändern, den Zuschauern die Inhalte liefern, die sie wollen, und sie ihnen so liefern, wie sie es wollen", teilte der Sender mit. Diese erste Phase stellt demnach 500 Millionen Pfund an jährlichen Einsparungen und Reinvestitionen dar, um die BBC digital zu machen. Als Teil davon werden 200 Millionen Pfund zu der jährlichen Finanzierungslücke von 285 Millionen Pfund bis 2027/28 beitragen, die durch das von der Regierung beschlossene Einfrieren der Rundfunkgebühr entstanden ist. 

Daneben kündigte die BBC an, 300 Millionen Pfund reinvestieren, um einen Digital-First-Ansatz voranzutreiben. Dabei sollen "erhebliche Geldbbeträge" umgeschichtet werden, die etwa in neue Programme für den iPlayer fließen sollen. Außerdem kündigte Davie die Schaffung eines einzigen Nachrichtensenders für Großbritannien und den Rest der Welt an, in dem bislang für BBC World geschaffene Angebote aufgehen werden. Einige der verschiedenen BBC-Sprachdienste sollen künftig nur noch digital abrufbar sein. Auch andere Sender wie BBC Four, Radio 4 Extra und der Kinderkanal CBBC sollen fortan nur noch über das Internet abrufbar sein.

"Als ich diese Stelle antrat, sagte ich, dass wir für etwas Wichtiges kämpfen müssen: öffentlich-rechtliche Inhalte und Dienste, die universell und zum Wohle aller frei verfügbar sind", so der Generaldirektor in seiner Rede. "Dieser Kampf wird immer intensiver, es steht viel auf dem Spiel." Die Arbeit an der Umsetzung der Pläne soll sofort beginnen, weitere Details sollen in den kommenden Monaten bekannt gegeben werden. "Ich glaube an eine öffentlich-rechtliche BBC für alle, die angemessen finanziert, für alle relevant, universell verfügbar ist und im On-Demand-Zeitalter wächst", so Davies.