Mit dem höchsten je von uns ermittelten Frische-Anteil von 97 Prozent schließt RTL den Mai ab und war damit der Sender mit den mit Abstand am wenigsten Wiederholungen im Primetime-Programm. Für die Auswertung ermitteln wir jeden Monat, wie viel frisches Programm (Erstausstrahlungen oder Free-TV-Premieren) in der Zeit zwischen 20:15 Uhr und Mitternacht bei den acht großen Sendern läuft.

Während bislang hier normalerweise die öffentlich-rechtlichen Sendern vorn lagen und nur in Ausnahme-Monaten mal RTL die Führung übernehmen konnte, ist auch im bisherigen Jahresschnitt nun RTL knapp vorne. Zum Vergleich. Im Mai vergangenen Jahres lag der Frische-Anteil in der RTL-Primetime im Mai nur bei 65 Prozent. Das Erste und das ZDF lagen mit 85 und 82 Prozent Frische-Anteil in etwa auf dem Mai-Niveau des vergangenen Jahres.

Im weiteren Feld schob sich Vox noch an ProSieben und Sat.1 vorbei. Hier hat geholfen, dass sich mit "Friedmanns Vier" endlich mal eine serielle Eigenproduktion nicht als Quotenflop entpuppt hat und daher durchweg im Programm blieb und freitags der "Goodbye Deutschland"-Ableger auch erfolgreich war. Dazu kamen die "Löwen", "Sing meinen Song" und die Kochformate am Sonntag. Schlusslicht im Ranking war wie gewohnt Kabel Eins.

    FIX-Punkte
Mai 2022
Vergleich zum
Vormonat
Vergleich zum
Mai 2021
Jahresschnitt '22
(vs 01-05/21)
RTL 97 von 100 +6 +32 91
(+12)
ZDF 85 von 100 -3 +1 89
(+2)
Das Erste 82 von 100 -6 -3 87
(-1)
VOX 59 von 100 +16 +12 47
(+7)
ProSieben 56 von 100 -4 +4 60
(+8)
Sat.1 49 von 100 -3 -3 55
(+7)
RTLzwei 27 von 100 -12 +1 38
(+4)
kabel eins 19 von 100 +2 -4 23
(-2)

Frische-Index-Verlauf bis Mai 2022

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Quelle: DWDL.de-Recherche
dwdl.de/zahlenzentrale

Zum Schluss wie immer ein paar Anmerkungen zu den Daten: Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist trotzdem eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird. Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung. Dazu kommt, dass einige Privatsender tendenziell etwas weniger Werbung zeigen als andere - so etwa Vox, das Serien anders als beispielsweise RTL nicht immer bis zu einer festen Anfangszeit um "viertel nach" streckt.