Nachdem sich die großen Sender von Seven.One Entertainment im Januar noch merklich zurückgehalten hatten und recht viele Wiederholungen im Programm hatten, hat man im Februar den Frischeanteil bei ProSieben, Sat.1 und Kabel Eins gleichermaßen hochgefahren. Am höchsten liegt er mit 57 Prozent bei ProSieben, Kabel Eins bestritt immerhin wieder ein Viertel des Abendprogramms mit frischen Inhalten.

Bei Sat.1 liegt er nun knapp über der 50 Prozent-Marke - damit aber weiterhin deutlich unter dem Niveau des vergangenen Jahres. Bestanden im Januar und Februar 2022 noch 63 Prozent des Abendprogramms von Sat.1 (20:15 Uhr bis Mitternacht) aus Erstausstrahlungen oder Free-TV-Premieren, so waren es in diesem Jahr nur 48 Prozent. Knapp hinter Sat.1 rangiert im Frische-Ranking Vox, das im Febraur ebenfalls deutlich zugelegt hat.

An der Spitze lagen im Februar das ZDF, RTL und Das Erste annähernd gleichauf um die 90-Prozent-Marke. RTL hatte im Januar ja noch das Kunststück fertig gebrachte, abends völlig auf Wiederholungen zu verzichten - dass das aber nicht dauerhaft durchhaltbar sein würde, war klar. Dass man sich weiterhin auf so hohem Niveau bewegt, bleibt aber bemerkenswert.

    FIX-Punkte
Februar 2023
Vergleich zum
Vormonat
Vergleich zum
Februar 2022
Jahresschnitt '23
(vs 01-02/22)
ZDF 91 von 100 +0 +0 91
(+0)
RTL 91 von 100 -9 -2 96
(+5)
Das Erste 90 von 100 +9 +1 86
(-2)
ProSieben 57 von 100 +8 -1 53
(-6)
Sat.1 52 von 100 +8 -8 48
(-15)
VOX 50 von 100 +10 +1 45
(+1)
RTLzwei 31 von 100 -4 -12 33
(-5)
kabel eins 26 von 100 +5 +0 24
(-2)

Frische-Index-Verlauf bis Februar 2023

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Quelle: DWDL.de-Recherche
dwdl.de/zahlenzentrale

Zum Schluss wie immer ein paar Anmerkungen zu den Daten: Über die Qualität des Programms sagt der Anteil der Erstausstrahlungen natürlich nicht unbedingt etwas aus, doch es ist trotzdem eines von mehreren Indizien, mit welchem Aufwand ein Programm derzeit betrieben wird. Zu beachten ist zudem: Der Frische-Index gibt einen Trend an, bildet die Situation aber nicht ganz genau ab. So gibt es beispielsweise einen systembedingten "Nachteil" für Das Erste und das ZDF: Aufgrund der Werbefreiheit müssen sie mehr eigenes Programm produzieren, um die Zeit zu füllen, während die Privatsender einen gar nicht so geringen Teil des Abends mit Werbeblöcken füllen. Eine Stunde Erstausstrahlung ohne Werbung im Ersten haben wir aber genauso gewertet wie eine Stunde Erstausstrahlung bei den Privaten mit Werbung. Dazu kommt, dass einige Privatsender tendenziell etwas weniger Werbung zeigen als andere - so etwa Vox, das Serien anders als beispielsweise RTL nicht immer bis zu einer festen Anfangszeit um "viertel nach" streckt.