Die Nachrichtensender Welt, ntv sowie Phoenix werden beginnend mit Dienstagabend intensiv über Donald Trump berichten. Der ehemalige US-Präsident muss sich als erstes Ex-Staatsoberhaupt überhaupt im Land der unbegrenzten Möglichkeiten einem Strafverfahren stellen. Am Dienstagmorgen (Ortszeit in New York) soll die Anklage gegen Trump verlesen werden. Der umstrittene Ex-Präsident hat angekündigt, vor Ort zu sein. Und das werden auch die deutschen Sender intensiv begleiten. 

Welt will von 18 bis 20 Uhr ein "Welt Spezial" zum Thema senden. Zu Gast ist der amerikanische Journalist Erik Kirschbaum, aus New York berichtet Korrespondent Michael Wüllenweber. Mittwochfrüh will man ab 6 Uhr rund um die Ereignisse in New York berichten. Bei Phoenix geht es mit dem Ende der "Welt"-Sondersendung los, also um 20 Uhr. Im Interview wird beim Sender dann unter anderem der frühere US-Botschafter in Deutschland, John Kornblum, die Fragen von Moderator Hans-Werner Fittkau beantworten. Als Experte ist Politikwissenschaftler und Publizist Andrew B. Denison im Studio sein. 

ntv wird ebenfalls um 18 Uhr auf Sendung gehen. Moderator Ulrich von der Osten soll bis 1 Uhr in "mehreren Nachrichtenstrecken" über die Geschehnisse informieren. Eingeordnet werden diese von diversen Expertinnen und Experten, mit dabei sind etwa US-Korrespondent Oliver Beckmeier, Finanzexpertin Sandra Navidi und Ralph Freund, Vizepräsident der "US Republicans Abroad Germany". Zudem überträgt ntv in der Nacht auf Mittwoch, um 2:15 Uhr deutscher Zeit, Trumps Rede nach der Anklageverlesung. Von Welt heißt es gegenüber DWDL.de, man werde in der Nacht "je nach Lage" berichten. Ab Mittwochfrüh ist ntv ebenfalls ab 6 Uhr wieder live auf Sendung. 

Phoenix plant hingegen keine nächtliche Überträgung der Trump-Rede. Immerhin: Tagesschau24 hat gegenüber DWDL.de bestätigt, um 20:15 Uhr eine 15-minütige Sondersendung zeigen und ab 21:45 Uhr in der Spätausgabe einen thematischen Schwerpunkt setzen zu wollen. Auch das nächtliche Trump-Statement soll hier live übertragen werden.

Grund für die Anklage gegen den ehemaligen US-Präsidenten ist eine frühere Zahlung von Schweigegeld an die Pornodarstellerin Stormy Daniels. Diese Zahlung könnte im Konflikt mit Regeln zur Wahlkampffinanzierung stehen. Die genauen Anklagepunkte und Details sind noch unklar und werden erst mit der Anklageverlesung öffentlich. Trump bezeichnete die Anklage als "Hexenjagd" und diffamierte den verantwortlichen Bezirksstaatsanwalt. Erwartet werden in New York zahlreiche Trump-Sympathisanten. Wohl auch deshalb rät der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) Korrespondentinnen und Korrespondenten zur Vorsicht. "Die Gewalt und die Brutalität der Trump-Anhänger beim Sturm auf das Capitol in Washington vor mehr als zwei Jahren machten auch vor Journalistinnen und Journalisten nicht Halt. Deshalb müssen Medienschaffende heute in New York besonders vorsichtig sein", sagt DJV-Vorsitzender Frank Überall.