Immer wieder hat die Deutsche Welle Probleme mit ausländischen Behörden, die die Distribution des deutschen Auslandssenders torpedieren. Erst vor wenigen Wochen flog der Sender aus dem venezolanischen Kabelnetz (DWDL.de berichtete). Nun gibt’s Ärger in Burkina Faso, wo die Webseite des Senders gesperrt wurde - auch andere Medienorganisationen sind von dem Schritt betroffen. 

In einer Mitteilung in der Sache schreibt die Regulierungsbehörde Conseil Supérieur de la Communication (CSC) von einer "vorübergehenden Suspendierung". Es ist also davon auszugehen, dass es sich nicht um eine permanente Sperrung handelt. DW-Programmdirektorin Nadja Scholz hat die Regulierungsbehörde nun dennoch dazu aufgerufen, "die Webseite so schnell wie möglich zu entsperren". Scholz: "Die Sperrung von dw.com und weiterer Medien in Burkina Faso bedeutet für die Menschen vor Ort, dass ihnen wichtige Möglichkeiten genommen werden, sich unabhängig zu informieren. Unsere Berichterstattung in und über Burkina Faso bietet stets Fakten und ausgewogene Perspektiven."

Hintergrund der Sperrung ist offenbar ein kritischer Bericht der Deutschen Welle. Der Sender hatte, wie andere Medien auch, über einen Report von Human Rights Watch berichtet, dieser warf dem burkinischen Militär vor, Massentötungen an Zivilisten zu begehen. Die Regierung weißt den Bericht der Organisation zurück und spricht von "unbegründeten Vorwürfen". 

Aktuell sind die Angebote der Deutschen Welle in Burkina Faso nur noch über Social Media abrufbar. Der deutsche Auslandssender macht außerdem auf Tools zur Umgehung der Webseiten-Sperrung aufmerksam. In Burkina Faso erreicht die DW ihre User vorwiegend auf Französisch und arbeitet mit zehn Partnersendern zusammen, die vor allem Radioinhalte übernehmen.