
Was ist bloß mit "Glee" in diesem Jahr los? Einst gefeiertes FOX-Aushängeschild mit gigantischen Quotenerfolgen, Millionen-Plattenverkäufen und ausverkauften Tourneen, kämpft die High-School-Serie in dieser momentan laufenden dritten Staffel nun um jeden Zuschauer. Daher wird auch PR-technisch um jede Schlagzeile gerungen, weshalb es der Presseabteilung von FOX sicherlich nicht ungelegen kam, dass in der letzten Woche die Folge "For The First Time" für Aufregung sorgte. Dank einer Klage der PTC (Parents Television Council) berichteten viele US-Medien darüber, ob es rechtens sei, auf einem Broadcast Network Teenager-Sex zwischen High-School-Schülern zu thematisieren. In jener "Glee"-Folge standen sowohl ein Hetero- als auch ein schwules Pärchen im Mittelpunkt, da beide das Erste Mal erleben wollten. PTC warf den Produzenten vor, dass die Darstellung verwerflich sei und man mit diesem Thema sorglos umgehen würde. Dass es sich u.a. auch um das Erste Mal zwischen zwei schwulen Teenagern drehte, spielte für PTC offiziell aber keine Rolle, wie PTC-Präsident Tim Winter betonte: "Das Geschlecht der High-School-Charaktere ist dabei irrelevant." Wohl gab es aber von anderer Seite Bedenken zu der Darstellung von schwulem Teenager-Sex. Das amerikanische Culture & Media Institute ließ verlauten, dass es nicht damit einverstanden sei, wie FOX mit dieser "Glee"-Folge die Kampagne für gleichgeschlechtlichen Sex schüren würde. Der Sender selbst äußerte sich nicht zu den Vorwürfen, nur der involvierte Darsteller Chris Colfer, der den schwulen Kurt spielt, meldete sich zu Wort: "Ich habe mit derartigen Reaktionen gerechnet, aber ich finde, dass die Folge sehr emotional umgesetzt wurde." Und auch der Serienschöpfer Ryan Murphy verteidigte sich gegenüber Entertainment Weekly. Seiner Meinung nach war es an der Zeit, dass im amerikanischen Fernsehen das Thema Sex auch zwischen zwei schwulen Teenagern gezeigt werde. Die ganze PR-Aufregung im Vorfeld half "Glee" allerdings auch nicht: der Abwärtstrend setzte sich fort und nur noch 6,91 Millionen Amerikaner schalteten ein.

In der letzten Woche veröffentlichte A&E zusätzlich im Internet ein Erzähl-Prequel namens "Dark Score Stories", um die Fans des Buches vor dem TV-Start mit zusätzlichem Material bei Laune zu halten. "Dark Score Stories" ist ein erster Vorgeschmack auf das eigentliche TV-Event "Bag of Bones" und stellt in Form von Kurzgeschichten die Charaktere vor. Mit Hilfe von animierten Bildern und Audiointerviews wird auf düstere Art und Weise das Leben der Bewohner am Dark Score Lake - Schauplatz von "Bag of Bones" - nähergebracht. Vor allem die Stephen King Fans kommen voll und ganz auf ihre Kosten. Ob A&E noch weitere Marketingmaßnahmen zu diesem Horror-Event plant, werden die nächsten Wochen zeigen.