Wie eine neue Dokusoap um erwachsene Jungfrauen bereits vor der Premiere zum Hit wurde und warum das Format zu RTL passen würde. Außerdem: Werbekampagnen zu neuen Sitcom-Formaten in New York und NBC pusht neue Serie "Smash" mit Musikvideo...
Am vergangenen Mittwoch wurde nun auch in New York offiziell die Adventszeit eingeläutet, denn Präsident Obama persönlich ließ es sich nicht nehmen, den berühmten Weihnachtsbaum am Rockefeller Center zu erleuchten. Bei all den Lichtern und Weihnachtsdekorationen in der Stadt ist es für die aktuellen Werbekampagnen der US-Sender teilweise schwer, noch herauszustechen. Lediglich Viacoms Sender TV Land traute sich, für seine neue Sitcom "The Exes" in den Werbetopf zu greifen und seit Mitte November sämtliche Busse in New York City mit Plakaten zu versehen. Der Sender verfolgt dabei eine Doppelkampagnenstrategie und will die neue Comedyserie, die das Zusammenleben dreier geschiedener Männer in einer WG zeigt, mit seinem etablierten Format "Hot in Cleveland" als Lead-In vorantreiben. Letztere Sitcom setzt bereits in der dritten Staffel auf das Ex-"Golden Girl" Betty White, die in den USA eine ungeahnte wiederbelebte Popularität in den letzten Jahren erreichen konnte. Leider ging die Strategie von TV Land nicht ganz auf, da der Audience Flow bei der Premiere alles andere als gut verlief. Bereits die Staffelpremiere von "Hot In Cleveland" schaffte letzte Woche nur ein enttäuschendes 0,4% Zielgruppenrating und die Premiere von "The Exes" im Anschluss verlor ganze 500.000 Zuschauer (0,3% Zielgruppenrating). Ähnlich erging es da einem ebenfalls neuen Sitcom-Format von FOX. Obwohl der Sender mit "New Girl" bereits einen Season-Hit verbuchen kann, sollte am 30. November eine weitere neue Sitcom namens "I Hate My Teenage Daughter" ausgestrahlt werden. In New York musste man lange suchen, bis man auf das einzige große Billboard-Plakat am Times Square aufmerksam wurde. Die Sitcom erzählt die Geschichten zweier alleinerziehender Mütter, die sich mit ihren Töchtern und deren Teenager-Problemen rumschlagen müssen. Trotz guter Quotenvorlage durch "The X Factor" (10,9 Mio. Zuschauer) schaffte es "I Hate My Teenage Daughter" nur auf 6,8 Mio Zuschauer. Alle Billboard-Kampagnen können Sie hier anschauen:
Wer sich in der letzten Woche durch die amerikanischen Talkshows zappte, bekam auf fast allen Sendern das gleiche Thema zu sehen. Der Dokusoap-Sender TLC schaffte es mit cleverer PR und einem besonderen Trailer sein neues Dokusoap-Special "Virgin Diaries" in aller Munde zu bringen. Nicht zu verwechseln mit dem deutschen Format, bei dem Teenager über ihr Erstes Mal berichten, zeigt die US-Version von TLC Menschen im Erwachsenenalter, die sich aus unterschiedlichen Beweggründen dazu entschlossen haben, ihre Jungfräulichkeit zu bewahren. Im Trailer zur Premiere der Show wird u.a. ein Liebespaar gezeigt, welches bei der Hochzeit den allerersten Kuss austauscht und für einen hohen Fremdschämfaktor sorgt. Von "Ellen" über "Jimmy Fallon" bis hin zu "Chelsea Lately!" zeigten unzählige Talkshows diesen Trailer und den besagten Kuss, was TLC sicherlich sehr gelegen kam. Zur besseren Vorstellung schauen Sie sich hier den Trailer an:
Der Kuss bzw. der Trailer wurde innerhalb kurzer Zeit zum YouTube-Hit und jeder sprach über die neue Show. Allein der offizielle Trailer wurde bereits knapp zwei Millionen Mal im Netz angeschaut. Am Sonntagabend war es dann soweit und TLC war sichtlich bemüht, einen mehr oder weniger anspruchsvollen Doku-Charakter umzusetzen und die immer wieder peinlichen Situationen für sich sprechen zu lassen. Ohne Moderator oder Off-Sprecher lebte die komplette Sendung über nur von den Interview-Ausschnitten der jeweiligen Jungfrauen. Lediglich erklärende Text-Tafeln wurden immer wieder zwischendurch eingeblendet. Neben dem Liebespaar, welches am Hochzeitstag den ersten Kuss und Sex erlebte, wurden noch vier weitere Jungfrauen gezeigt, die bei Dates begleitet wurden und über ihre Beweggründe sprachen, sich für eine ganz besondere Person aufzuheben. Vom Prinzip her erinnerten die Geschichten sehr an diverse RTL-Formate, die in Deutschland ja bereits Bauern verkuppeln oder bei der Suche nach der Jugendliebe helfen. Somit wäre es im deutschen Fernsehen durchaus vorstellbar, "Virgin Diaries" bei bspw. RTL zu finden, da das US-Format im Endeffekt dokumentiert, wie Spätzünder einen Partner fürs Leben suchen - nur eben mit dem kleinen Zusatz, dass sie an diese Person ihre Jungfräulichkeit verlieren wollen. Frei nach dem Motto: Jungfrau, ledig, sucht. TLCs Produktionschef Timothy Kuryak musste sich in der letzten Woche allerdings vielen kritischen Nachfragen stellen und unentwegt das Format verteidigen: "Viele Geschichten über ältere Jungfrauen stellen das Thema meist als Problem dar, wir hingegen verfolgen den Ansatz, dass dies eher zelebriert werden sollte." Dass "Virgin Diaries" in Serie gehen wird, scheint mehr als wahrscheinlich, da im Abspann und auf der TLC-Website bereits nach neuen Jungfrauen gesucht wird.
So langsam starten die Broadcast Networks ihre PR-Maschinerie für die im neuen Jahr anstehenden Mid-Season-Premieren. NBC will dabei sein neues großes Projekt "Smash" pushen, welches am 6. Februar Premiere feiern wird und auf den Erfolgszug von "Glee" aufspringen soll. Die Drama-Serie zeigt die Entstehung eines Broadway-Musicals um Marilyn Monroe und den Traum einer jungen Sängerin dabei groß rauszukommen. In der Serie wird das Thema Musik eine große Rolle spielen, weshalb NBC seinen neuesten Trailer in einer etwas anderen Art produzieren ließ. Ein komplettes Musikvideo soll die Fans der Hauptdarstellerin Katharine McPhee, einstige Finalistin von "American Idol", auf "Smash" aufmerksam machen und bedient sich dabei dem Christina Aguilera-Klassiker "Beautiful". NBC zeigt in diesem Musikvideo einen ersten Vorgeschmack auf die Serie und hofft darauf, dass vor allem viele junge Zuschauer über die sozialen Netzwerke das Musikvideo weiterverbreiten.