The Americans Billboard© M. Müller
Und wieder einmal hat es der Kabelsender FX geschafft, mit einer neuen Serie den Geschmack der US-Zuschauer zu treffen. Nachdem bereits die mehrfach preisgekrönte Showtime-Serie "Homeland" ganz hoch in der Gunst der Amerikaner steht, versuchte am vergangenen Mittwoch auch der Sender FX, den Spionageserien-Trend mit "The Americans" aufzugreifen. Von einer beeindruckend großen Werbekampagne in New York begleitet, ging der Sender das Wagnis ein, einen Piloten mit einer für amerikanische Verhältnisse unüblichen Länge von knapp 70 Minuten zu zeigen, der bereits in den ersten Minuten die Zuschauer auf eine spannende und actiongeladene Reise nahm. Die Serie startet im Jahre 1981 und zeigt die beiden KGB-Spione Elizabeth (Keri Russell) und Phillip (Matthew Rhys) Jennings, die ihrem Auftrag nachgehen, einen ehemaligen KGB-Anhänger zu kidnappen, der dem sowjetischen Regime den Rücken kehren will und dafür von der US-Regierung Geld erhält. Leider verläuft das Kidnapping nicht ganz nach Plan, so dass das Ehepaar gezwungen ist, den im Kofferraum ihres Autos gefesselten Entführten vorerst im eigenen Haus in der Garage versteckt zu halten bevor sie neue Instruktionen erhalten.

The Americans© FX
Die Jennings scheinen nach außen hin ein ganz normales amerikanisches Vorstadtleben in Washington D.C. zu führen und spielen ihre Rolle als fürsorgliche Eltern ihrer beiden Kinder Paige (13 Jahre) und Henry (10 Jahre) perfekt, ohne dass irgendjemand Verdacht schöpft. In mehrmaligen Rückblenden wird dem Zuschauer aber nach und nach klar, dass es sich bei den Jennings um ausgebildete skrupellose Spionageagenten des sowjetischen KGB handelt, die Anfang der 60er Jahre in der Sowjetunion zwangsverheiratet und mit einer komplett neuen Identität als Spione nach Amerika geschickt wurden. Keiner der beiden darf die wahre Identität des anderen kennen und ihre beiden Kinder wissen nichts von den Spionagetätigkeiten ihrer Eltern. Während die Jennings den entführten Verräter versteckt halten, zieht zur gleichen Zeit ins Nachbarhaus der FBI-Agent Stan Beeman mit seiner Familie ein, der den Jennings gegenüber misstrauisch ist und dem Doppelleben des Ehepaars nach und nach auf die Schliche zu kommen scheint. Mittelpunkt der Serie ist allerdings nicht nur die eigentliche Spionagetätigkeit der Jennings, sondern vielmehr das Familienleben und die damit verbundenen Schwierigkeiten.

The Americans© FX
So eröffnet Philipp eines Tages seiner Frau, dass er den Gedanken hege, nicht mehr länger als KGB-Agent zu arbeiten, da er sich als Amerikaner heimisch fühle und Präsident Ronald Reagans Drohungen der sowjetischen Auslöschung fürchte. Seine Pläne unterzutauchen stoßen allerdings bei seiner Frau Elizabeth auf absolutes Unverständnis und führen zum unvermeidlichen Konflikt. Die Pilotfolge von "The Americans" lieferte einen spannenden Ausblick auf eine Action/Drama-Serie der etwas anderen Art, da der Wechsel zwischen den 60er und 80er Jahren mit viel Liebe zum Detail umgesetzt wurde und besonders die Requisiten und Kostüme beeindruckend sind. Dies nahm FX zum Anlass, direkt in der Premieren-Woche mit einer begleitenden Marketingaktion die Serie im wahrsten Sinne des Wortes in die Wohnzimmer der Zuschauer zu bringen.

The Americans Telefon© Gilt.com
Auf der Website Gilt.com, die sich auf den Verkauf von Designerstücken spezialisiert, konnten die Fans der Serie Requisiten oder Produkte der 80er Jahre, wie sie in der Serie auftauchen, käuflich erwerben. Neben bspw. einem Original-Telefon aus den 80er Jahren hatten die Fans auch die Chance, Exklusivstücke wie bspw. Cowboy-Stiefel, die Phillip in der Serie trägt, oder aber ein signiertes Drehbuch der Serie zu ergattern. Auch wenn von den US-Kritikern mehrmals Mangel an Originalität und ein Abkopieren der Spionageserie "Homeland" vorgeworfen wurde, muss dem Sender zugutegehalten werden, dass "The Americans" vor der Ausstrahlung der ersten Staffel von "Homeland" entwickelt wurde, es aus produktionstechnischen Gründen nur länger dauerte, bis es die Serie auf den Fernsehbildschirm schaffte. Mit 3,22 Mio. Zuschauern Gesamt gelang FX mit der Premiere von "The Americans" sogar ein besserer Start als mit der Pilotfolge von "American Horror Story" im Herbst 2011.



Characters Unite Logo© USA
Der NBC-Sender USA Network wirbt normalerweise mit seinem Slogan "Characters Welcome" und will somit auf die Stärke seiner Serien aufmerksam machen. Doch ab kommenden Freitag wird der Sender zum mittlerweile dritten Mal den Marketingfokus auf seinen "Characters Unite"-Monat setzen, der auf Diskriminierung in den USA aufmerksam machen soll. Mit einem formatübergreifenden Konzept konnte der Sender viele Hauptdarsteller seiner Erfolgsserien wie bspw. "White Collar", "Necessary Roughness" (in Deutschland unter dem Titel "Dr. Dani Santino - Spiel des Lebens" bekannt), "Suits" und "Psych" gewinnen, die in verschiedenen Werbespots unter dem Kampagnenmotto "I Won’t Stand For…" auf unterschiedliche sozialpolitische Missstände hinweisen. USAs SVP Public Affairs, Toby Graff, gab in einer Pressemitteilung Details zu diesem besonderen Charity-Projekt bekannt: "Der 'Characters Unite'-Monat ist in diesem Jahr exponentiell am Wachsen, da es in diesem Land immer noch einen großen Bedarf an mehr Toleranz, Respekt und Akzeptanz gibt." 

Necessary Roughness Logo© USA
Auch im Programm von USA Network wird es in den kommenden vier Wochen neben Spezial-Sendungen und Dokumentationen auch in den Erfolgsserien selbst spezielle Diskriminierungsfälle zu sehen geben. So wird bspw. in einer Folge von "Necessary Roughness" ein schwuler Football-Spieler mit seinen damit verbundenen Problemen gezeigt und in der Anwaltsserie "Suits" kommt es zu einem heiklen Gerichtsverfahren, da eine Frau am Arbeitsplatz benachteiligt behandelt wird. USA Network will mit seinem "Characters Unite"-Monat ein Zeichen setzen, dass jegliche Diskriminierung, sei es bezogen auf Rasse, Religion, Geschlecht oder sexuelle Neigung, inakzeptabel ist.

I Wont Stand For Kampagne© USA