Breaking Bad© AMC

Noch einmal: Spoiler-Warnung! Nicht weiterlesen, wenn Sie nicht wissen wollen, wie "Breaking Bad" endet.

Auch wenn am 29. September mit der Ausstrahlung der letzten Folge von "Breaking Bad" ein weiteres Kapitel amerikanischer Fernsehgeschichte abgeschlossen wurde, schaffte es die AMC-Serie in der letzten Woche doch noch einmal große Schlagzeilen zu schreiben. Nach dem Tod des Hauptcharakters Walter White hatten die Fans die Möglichkeit, auf ganz eigenwillige Art und Weise Abschied von ihrem Serienhelden zu nehmen, da in der Stadt Albuquerque, in der die Serie spielt und auch gedreht wurde, eine fingierte Beerdigung veranstaltet wurde. Diese skurrile Aktion hatte allerdings einen karitativen Hintergrund, da die Anhänger der Serie dafür bezahlten mussten, um bei der Beerdigung von Walter White dabei sein zu können. Sämtliche Einnahmen und Spenden gingen an die örtliche Einrichtung für Obdachlose, Albuquerques Healthcare for the Homeless.

Walter White Beerdigung© E. Rosales/Albuquerque Journal
Im Gegenzug bekamen die "trauernden" Fans die Möglichkeit, an der Grabstätte Erde in einen leeren Sarg zu schütten und an der Zeremonie teilzunehmen, die vom Setdesigner der Serie, Michael Flowers, gehalten wurde. Am Ende der Trauerfeier wurde der Sarg in ein Grab herabgelassen, welches mit einem eigenen Grabstein versehen ist. Insgesamt erschienen rund 200 Fans zu der inszenierten Beerdigung und knapp 17.000 Dollar wurden für den guten Zweck eingenommen. Allerdings blieb diese Aktion nicht ohne Folgen, da viele Bewohner von Albuquerque damit alles andere als einverstanden waren und um den Frieden auf dem Friedhof bangen.

Walter White Beerdigung© E. Rosales/Albuquerque Journal
Es wurde bereits ein Petitionsschreiben für das Entfernen des Walter White Grabsteins aufgesetzt, welches die Befürchtungen einer Pilgerstätte zum Ausdruck bringt: "Dieses Grab wird viele Touristen ermuntern, eine Trauerstätte zu besuchen, auf der hunderte von geliebten Menschen begraben sind." Der besonders aufgebrachte Einwohner Manuel Montano konnte seinen Frust in einem Interview mit der lokalen Radiostation KOB loswerden: "Mein Sohn ist 14 Meter von Walter White entfernt begraben. Dies ist ein Ort der Trauer und nicht eines Spektakels." Der Friedhof selbst gab bereits offiziell bekannt, dass darüber nachgedacht wird, den Grabstein wieder zu entfernen, falls in den nächsten Wochen Massen an Menschen zum Grab von Walter White pilgern sollten.


Bravo© Bravo
Der Realityshow-Sender Bravo versuchte sich in den letzten drei Wochen mit einem neuen Format, welches auf dem englischen Originalformat "Googlebox" basiert und verschiedene Fernsehzuschauer daheim auf der Couch filmt, wie diese Shows und Serien anschauen und darüber diskutieren. "The People’s Couch" war offensichtlich bemüht, einen mehr oder weniger repräsentativen Zuschauerquerschnitt zu zeigen, da neben einer vierköpfigen weißen und afroamerikanischen Familie u.a. auch ein junges Ehepaar mit Baby ausgesucht wurde und natürlich die gemeinsamen Fernsehabende von jungen besten Freunden und Freundinnen nicht fehlen durften. Bravo gab die anzuschauenden Shows und Serien vor, die in jener Woche den größten Social Media Buzz erzeugten.

The People's Couch© Bravo
In jeweils 3-4 minütigen Sequenzen wurden die Reaktionen der Zuschauer zu Fomraten wie bspw. "American Horror Story", "Catfish" oder "The Voice" präsentiert. Natürlich wirkten die Kommentare der observierten Zuschauer teilweise aufgesetzt und übertrieben, was aber dem Unterhaltungsfaktor nicht wehtat, da sich einige Zuschauer daheim vor dem Fernseher bei der ein oder anderen Szene sicherlich wiederfinden konnten. Diesen Reiz des Formats bestätigte auch Laura Potts, Bravo’s VP of Development
, in einem Interview im Vorfeld: "Die Show ist wie ein Spiegel vor unserem Wohnzimmer." Das Experiment "The People’s Couch" mit erstmals nur drei Episoden war durchaus unterhaltsam und lässt auf weitere Folgen mit lachenden, schreienden und weinenden Zuschauern hoffen. Sehen Sie hier einen Ausschnitt aus der Show zum Start der dritten Staffel von "American Horror Story":



Sean Combs© Revolt TV
Eine Musikfernsehrevolution fand am gestrigen Montagabend um Punkt 20:00 Uhr New York Zeit in den USA statt, zumindest wenn es nach der Vision von Sean "Diddy" Combs geht. Bereits vor einigen Jahren kündigte der US-Rapper den Launch eines neuen Musiksenders an, der an die Ursprünge von MTV anknüpfen und endlich wieder den Fokus auf Musikvideos und Musiknews legen sollte. Sein neuer Sender Revolt TV verspricht eine Mischung aus neuen und alten Musikvideos, Musiknachrichten mit Künstlerinterviews und Liveauftritten. Und bereits zum Start wurde klar, dass Combs nach den großen Sternen greifen will, wie der Senderslogan unschwer zu erkennen gibt: "The New #1 Name In Music". Combs selbst gab den Startschuss für den neuen Musiksender und begrüßte die Zuschauer am Bildschirm und online vor dem Haus des legendären Rappers Notorious B.I.G. in Brooklyn, der ihm als Muse und Inspiration für den Sender diente. So verwunderte es nicht, dass als erstes Musikvideo in der Geschichte von Revolt TV "Juicy" von Notorious B.I.G. ausgestrahlt wurde.

Revolt TV© Revolt TV
Combs hat mit seinem Musiksender besonders die 18-34 jährigen Zuschauer im Auge und setzt darauf, dass die Zuschauer das Programm mitbestimmen wie Val Boreland, EVP of Programming, Production & Strategy bei Revolt TV, im Interview mit TV Guide kundtat: "Ein Teil des Social Media Aspekts des Senders wird eine Hotline sein, die die Fans per Handy oder Skype anrufen können, um brandaktuelle News zu berichten… Wir werden überall Reporter haben, da all unsere Fans für uns als Reporter im Einsatz sein werden." Und auch die legendären VJs, die bei MTV jahrelang Kultstatus innehatten, werden auf Revolt TV wieder eingeführt und sollen durch Musik- und Nachrichtenshows führen. Bisher kommen nur Kunden der Kabelanbieter Comcast und Time Warner Cable in den Genuss von Revolt TV, was aber einer starken Gesamtreichweite von ca. 23 Mio. Haushalten entspricht. Die nächsten Monate werden zeigen, ob Combs eine wirkliche Musikrevolution starten konnte oder die jungen Leute von heute Musikvideos eher auf YouTube und Vevo schauen anstatt bei Revolt TV eine programmierte und redaktionell aufbereitete Videostrecke präsentiert zu bekommen.

Revolt TV Launch© Revolt TV