The Walking Dead© AMC
Mit dieser Aktion hat sich Cable Network AMC am vergangenen Sonntag keine Freunde gemacht. Das erfolgreiche Zombie-Format des Senders, "The Walking Dead", wollte die Fans mit einer besonders spannenden und actiongeladenen Folge in die Winterpause schicken, was inhaltlich auch durchaus gelang. Doch leider ging die Social-Media-Strategie gehörig in die Hose und verärgerte Fans der Serie in der ganzen Welt. Was normalerweise zum Einmaleins des Social-Media-Marketings gehört, wurde von AMC rigoros missachtet. Zum Ende der Episode kam es zum überraschenden und tragischen Tod eines der Serienlieblinge und auch wenn die Facebook- und Twitteraccounts der Fans nicht kontrolliert werden können, so sollte zumindest über die offiziellen Social-Media-Profile der Serie keine Spoiler verbreitet werden, schon gar nicht während der Ausstrahlung der Folge.

The Walking Dead© AMC
Doch AMC postete auf Facebook und Twitter zwei Minuten vor Ende der Ausstrahlung ein Bild der verstorbenen Serienfigur mit dem eindeutigen Hashtag #RIP[Name des Charakters]. Auf Grund der 3-stündigen Zeitverschiebung wussten die Fans an der Westküste demnach schon bescheid, was in der Folge passieren wird. Die Folge daraus waren hunderttausende aufgebrachte Fans der Zombie-Serie, die ihrem Ärger auf Twitter und Facebook freien Lauf ließen und sich über die Dummheit und Ignoranz des Senders empörten. Zu Recht. Doch die bösen Kommentare kamen nicht nur aus den USA, sondern auch von vielen internationalen Fans, die die Folge erst einige Stunden oder Tage später in ihrem Land sehen konnten.

AMC© AMC
Über 140.000 Kommentare zählte das von AMC gepostete Bild, in denen vorwiegend der Sender beleidigt und mit unschönen Worten beschimpft wurde. Auf Grund dieser Reaktionen löschte AMC das Bild zwar umgehend und postete es erst wieder nach der Westküsten-Ausstrahlung, doch zu dem Zeitpunkt war der Schaden schon angerichtet. AMC selbst äußerte sich auf Facebook am gestrigen Montagabend zu dem Fauxpas und entschuldigte sich bei den Fans: "… Es tut uns leid. Ohne jegliche Absicht haben wir Mist gebaut und den Spoiler gepostet… In Zukunft werden wir mögliche Spoiler vermeiden… Danke für all eure Unterstützung. #RIPSpoiler."

Momsters: When Moms Go Bad© ID
Auch wenn sich tendenziell momentan sämtliche TV-Formate in die Winterpause verabschieden, so gibt es doch das ein oder andere neue Format, welches kurz vor Weihnachten noch Premiere feiert. Der Kabelsender Investigation Discovery ist dafür bekannt, teilweise skurrile Verbrechens- und Ermittlungs-Formate im Reality-Stil auf den Bildschirm zu bringen und am vergangenen Sonntag sollte sich an dieser Strategie auch nichts ändern. In der neuen Doku-Serie "Momsters: When Moms Go Bad" werden in halbstündigen Episoden unglaubliche aber wahre Fälle gezeigt, in denen fanatische, verbrecherische oder psychisch kranke Mütter zu Mitteln griffen, die sie bis ins Gefängnis brachten. Für die Pilotfolge kramten die Produzenten einen über 20-Jahre alten Fall heraus, der mittlerweile in den USA legendär ist. Der sogenannte "Texas Cheerleader Murder" ereignete sich Anfang der 90er Jahre als die Hausfrau Wanda Holloway ihre Besessenheit nicht mehr unter Kontrolle hatte, aus ihrer Tochter Shanna eine erfolgreiche Highschool-Cheerleaderin zu machen.

Rosanne Barr© ID
Nach jahrelangen vergeblichen Versuchen und Rückschlägen sah Wanda nur noch einen Weg und bezahlte einen Auftragsmörder, der die Mutter einer Cheerleader-Rivalin umbringen sollte. Am Ende wurde zwar glücklicherweise niemand verletzt, doch Wanda musste für einige Zeit hinter Gittern. Der Fall machte damals Schlagzeilen, so dass sogar ABC und HBO TV-Filme hierzu produzierten. In "Momsters" werden die kompletten Geschichten mit Schauspielern nachgestellt und Sichtweisen von damaligen Augenzeugen mit eingestreut. Doch das wohl überraschendste Element dieses neuen ID-Formats ist die Schauspielerin Rosanne Barr, die einige Jahre von der Bildfläche verschwunden war. Barr führt mehr oder weniger durch die Sendung mit sarkastischen Kommentaren, die unterstreichen, dass "Momsters" nicht ganz ernst genommen werden sollte. Für Barr gaben die folgenden Charakteristiken den Ausschlag für die Teilnahme an diesem Projekt: "Die krassen Geschichten sind unglaublich und gleichzeitig real. Du musst die Show einfach nur anschauen." In der Tat gibt Barr dem Doku-Format "Momsters" ein gewisses Augenzwinkern, wodurch die Show nur ganz knapp an der Lächerlichkeit vorbeischlittert, da die Schauspielleistungen teilweise sehr peinlich sind. "Momsters" ist trotzdem ein unterhaltsames Doku-Format und präsentiert eine Rosanne Barr, die kein Blatt vor den Mund nimmt und mit Worten wie "bitches" nur so um sich schmeißt.