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Die Radio-Branche wartet mit Spannung auf den kommenden Mittwoch: Dann legt die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse die neuesten Daten der Radio-MA vor - und so umstritten die Erhebungsmethode auch sein mag, so liefern die so ermittelten Reichweitendaten doch die Grundlage fürs Werbegeschäft der kommenden Monate. Schon eine Woche vorher wurden wie üblich erste Eckdaten zur Radio-Nutzung veröffentlicht, die wie gehabt auf konstant hohem Niveau bleibt. 77,7 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung ab 10 Jahren schaltet demnach unter der Woche das Radio ein, Männer wie Frauen gleichermaßen. Besonders hoch ist dabei die Nutzung bei Berufstätigen mit einer Tagesreichweite von 82,8 Prozent. Bei den 10- bis 29-Jährigen sind es allerdings nur 68,5 Prozent, die unter der Woche das Radio einschalten. Die jungen Hörer bleiben zudem kürzer dran: Die durchschnittliche Verweildauer liegt bei den 10- bis 29-Jährigen bei rund drei Stunden, mehr als eine Stunde weniger als bei den 30- bis 59-Jährigen - was freilich schon allein daran liegt, dass in Schule und Uni eher selten Radio gehört wird, am Arbeitsplatz aber häufig schon.

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Zum 1. Juli will der NDR sein neues digitales Schlagerradio an den Start bringen - sofern denn alle vier Regierungen der NDR-Staatsvertrags-Länder, also Niedersachsen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein, zustimmen. Grünes Licht gab's in dieser Woche aus Mecklenburg-Vorpommern. Ministerpräsident Sellering zeigte sich dennoch zurückhaltend, weil der NDR die Schlagermusik aus seinem Programm NDR1 verdrängt hatte und ein DAB+-Sender dafür derzeit noch kein adäquater Ersatz sei. "Wir haben uns dennoch für eine Zustimmung zum Vertrag entschieden, weil jede Verbesserung des Angebots ein Schritt nach vorn ist", so Sellering. Allerdings appellierte er zugleich an den NDR, der Schlagermusik wieder ein Fenster auf NDR1 freizuräumen. Dem WDR war kürzlich der Start eines Schlagerradios nicht genehmigt worden, der BR muss sich derzeit für die Verlagerung der Volksmusik von Bayern 1 zu BR Heimat rechtfertigen.

Schlagerparadies© Schlagerparadies
Apropos Schlager: Radio Schlagerparadies hat eine Kooperation mit dem Online-Portal schlager.de geschlossen. Der Stream des Radiosenders wird künftig somit auch über das Internet-Portal schlager.de zu hören sein, im Gegenzug liefert schlager.de Infos aus dem Schlager-Bereich in Form eines News-Tickers an den Radio-Sender. Neben der Möglichkeit, dass beispielsweise Interviews, die von Radio Schlagerparadies geführt wurden, auch bei Schlager.de zu hören sein werden, wird zukünftig auch die aktuelle Schlagerparade des Senders auf Schlager.de zu sehen sein und zur Abstimmung stehen. Mittelfristig ist auch eine engere Zusammenarbeit im Bereich Social Media geplant. Herbert Pjede, Geschäftsführer des privaten Radiosenders: "Wir wollen unser Informations-Angebot auch für unsere Internet-User ständig erweitern und sind damit auf dem richtigen Weg. Außerdem sind weitere Kooperations-Möglichkeiten – wie z. B. der Austausch von Künstlerinterviews auf dem Prüfstand. Auch hier werden wir zukünftig die Möglichkeiten beider Medien bündeln und den Usern zur Verfügung stellen."

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Antenne MV und die Ostseewelle planen jeweils ein zweites Radioprogramm, wie die "Radiowoche" berichtet. Auf die Ausschreibung von UKW-Frequenzen in Schwerin, Wismar, Rostock, Stralsund und Greifswald haben sich demnach die beiden landesweiten Privatradios beworben. Beide Sender haben mit ihrem geplanten Ableger eine Zielgruppe über 45 Jahren im Visier. Während die Ostseewelle von einem Classic-Rock-Format sprcht, schwebt Antenne MV ein Gold-Format mit 25-prozentigem Deutsch-Anteil vor. Mehr Details und die weiteren Bewerber hat die "Radiowoche" zusammengestellt.

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Die Chancen, dass es in Berlin bald ein Integrationsradio in arabischer und deutscher Sprache geben wird, stehen nicht schlecht: Auf eine entsprechende Ausschreibung der Medienanstalt Berlin-Brandenburg haben sich fünf Bewerber gemeldet. Sollte ein überzeugendes Konzept dabei sein, dann stellt die MABB die Berliner UKW-Frequenz 91,0 MHz zur Verfügung, unterstützt durch UKW-Sender kleinerer Leistungen an Flüchtlings-Schwerpunkten in Brandenburg. Auch eine befristete finanzielle Förderung wurde in Aussicht gestellt. Die Bewerber im Einzelnen listet die MABB auf ihrer Internet-Seite auf.

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Das Kölner Domradio geht dem Medium fremd und liefert künftig montags bis freitags eine fünfminütige Nachrichtensendung für den Fernsehsender Bibel TV. "Nachrichten @ domradio" läuft werktäglich um 19 Uhr. Schon bislang gibt es werktäglich um 19:55 Uhr "ideaHeute - Aktuell" zu sehen, die TV-Ausgabe des evangelischen Magazins "ideaSpektrum. Durch die Aufnahme der Domradio-Nachrichten will Bibel TV künftig "ökumenisch ausgewogen" informieren.