Formel 1© RTL / Lukas Gorys
Daimler-Boss Dieter Zetsche will die Formel 1 wieder populärer machen. Gegenüber dem Mittelstandsportal Deutsche Unternehmerbörse stellte er einen eigenen Formel-1-Kanal in Aussicht. "Wir sind als Mercedes-Team sehr erfolgreich und mit riesigen Wachstumsraten im Internet unterwegs", sagte Zetsche. Das Fernsehen kämpfe dagegen um seine Attraktivität als Medium, obwohl man in der Vergangenheit selten so viele Überholvorgänge und Kämpfe auf der Strecke gesehen habe wie heute. "Das Fernsehen kann nicht die einzige oder primäre Plattform sein. Wir müssen die Formel 1 stärker digital und interaktiv vermarkten", forderte Zetsche und hat schon eine Idee parat - als Vorbild für interaktiven Sport sieht er das Reitturnier in Aachen. "Bei der Dressur kann ich als Zuschauer eine Bewertung auf meinem Smartphone oder Tablet abgeben. Das macht Spaß, man ist dabei und nicht nur passiver Zuschauer." Er könne sich für die Formel 1 vorstellen, dass Zuschauer über digitale Kanäle beispielsweise einen Boxenstopp fordern. "Bei diesen digitalen Plattformen müssen neue Interaktionen entwickelt werden. Da haben wir gewaltigen Rückstand."

Mehmet Scholl© WDR/Herby Sachs
Mehmet Scholl bleibt der ARD auch weiterhin als Fußball-Experte erhalten: Sein Vertrag wurde um zwei Jahre verlängert - der ehemalige Nationalspieler wird damit bis einschließlich der Weltmeisterschaft 2018 in Russland die Spiele analysieren. "Mit seiner unverwechselbaren Art, seiner fachlichen Kompetenz und seiner Nähe zum aktuellen Fußball begeistert Mehmet Scholl Zuschauer aller Altersgruppen", sagte ARD-Programmdirektor Volker Herres. Und auch ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky zeigte sich zufrieden: "Mehmet Scholl ist und bleibt ein Experte mit Kultcharakter. Die Zuschauer im Ersten können sich auch weiterhin auf beste Unterhaltung gepaart mit fundierter Fußballkenntnis im Rahmen unserer Live-Übertragungen freuen." Scholl kann sich indes auch eine Rückkehr auf den Trainerposten vorstellen. "Für mich ist klar, dass ich spätestens nach Ende der TV-Tätigkeit meiner Leidenschaft als Trainer nachgehen werde. Auf welchem Niveau auch immer", sagte er in einem Interview mit dem "Spiegel". Darin entschuldigte er sich bei Mario Gomez auch für sein "Wundlege"-Zitat: "Ich habe einem Spieler damit richtig geschadet. Das tut mir leid. Es ist Zeit, mich zu entschuldigen. Marios Karriere ist zu groß, als dass man sie auf diesen Spruch reduzieren sollte."

FC Bayern München© FC Bayern
Karl-Heinz Rummenigge, Vorstandschef des FC Bayern München, hat sich in einem Interview mal wieder besorgt gezeigt, was die Wettbewerbsfähigkeit der Bundesliga angeht. Der neue Fernsehvertrag, der in England ab der kommenden Saison in Kraft tritt, werde dazu beitragen, dass die Engländer "den Markt noch mehr dominieren als bisher", sagte er der "Süddeutschen Zeitung". Für den deutschen Markt forderte er mehr Konkurrenz. Es gibt einen Wettbewerb namens Bundesliga, und es spricht nichts dagegen, auch einen Wettbewerb namens Fernsehen zu schaffen, speziell beim Pay-TV. Aber auch vom Free-TV erhofft sich Rummenigge einen Schub: "Die ARD hat es sich erlaubt, die Qualifikationsspiele der Nationalmannschaft und die olympischen Rechte zu verlieren - ich kann mir nicht vorstellen, dass sie auch noch die 'Sportschau' verlieren wollen."

Sport in Zahlen

RTL NITRO© RTL NITRO
König Fußball hat RTL Nitro am Sonntag eine neue Rekordquote beschert: Die Niederlage der Niederländer in der EM-Qualifikation gegen die Türkei verzeichnete während der ersten Halbzeit bereits 970.000 Zuschauer. Ab 19:00 Uhr waren sogar durchschnittlich 1,34 Millionen Zuschauer dabei - in der Spitze verfolgten nach Angaben des Senders bis zu 1,57 Millionen Zuschauer den 3:0-Erfolg der Türkei. In der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen lag der Marktanteil während der zweiten Halbzeit bei hervorragenden 5,3 Prozent, bei den 14- bis 59-jährigen Männern wurden über die komplette Partie hinweg sogar stolze 8,0 Prozent gemessen. Das Spiel zwischen Spanien und Slowenien, das am Samstagabend zur besten Sendezeit gezeigt wurde, tat sich dagegen deutlich schwerer: 460.000 Zuschauer und ein guter Marktanteil von 1,8 Prozent wurden während der ersten Hälfte verzeichnet, ehe RTL Nitro mit der zweiten Halbzeit nicht über 1,0 Prozent hinauskam.

Sky© Sky
Auch wenn die Bundesliga am Wochenende eine Pause einlegte, gab es Fußball bei Sky zu sehen. Gesendet wurde am Samstagnachmittag allerdings nicht irgendeine Partie sondern das "Spiel des Lebens", bei dem der TSV Juist mit dem TuS Pewsum 2 den Tabellenführer der Ostfriesenklasse C, Staffel 1, empfing. Immerhin 40.000 Zuschauer schalteten am Nachmittag ein und sahen die im Standard des Bundesliga-Topspiels produzierte Übertragung. Der Marktanteil lag bei 0,3 Prozent. Höhere Quoten waren für die Formel 1 drin: Das Rennen in Monza verfolgten am Sonntag 330.000 Zuschauer. In der Zielgruppe lag der Marktanteil bei 2,2 Prozent. Noch vor einem Jahr hatte Sky mit dem Großen Preis von Italien allerdings satte fünf Prozent eingefahren. Bei RTL markierte das Rennen dagegen mit 4,93 Millionen Zuschauern einen neuen Saison-Bestwert.

Sky Sport News HD© Sky
Sky ist zufrieden mit der Entwicklung von Sky Sport News HD und freut sich über einen neuen Zuschauerrekord im August. Durchschnittlich 510.000 Zuschauer schalteten den Sportnachrichtensender zuletzt pro Tag ein - gegenüber dem Vorjahr bedeutete das einen Anstieg von 20 Prozent. Im August 2012 waren es sogar nur 220.000 Zuschauer. Die Gruppenauslosung der Champions League war mit 300.000 Zuschauern die reichweitenstärkste Sendung im August auf Sky Sport News HD. Das waren 73 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der "Deadline Day" am 31. August war mit insgesamt 0,55 Millionen Zuschauern und einem Tagesmarktanteil von 0,2 Prozent sogar der drittstärkste Tag der Sendergeschichte. Mit Blick auf die Werbeblöcke gibt man sich beim Vermarkter Sky Media Network zufrieden: Mit einer Auslastung von 94 Prozent seien diese im August nahezu ausverkauft gewesen.

Sky Media Network© Sky
Sky Media Network hat außerdem errechnet, dass während des ersten Bundesliga-Spieltags 1,55 Millionen Zuschauer in den Sportsbars dabei waren. Das entspreche einer zusätzlichen Reichweite von 58 Prozent bei den Männern zwischen 18 und 59. Sky ermittelt seit 2013 die Außer-Haus-Nutzung seiner Live-Sportevents über ein eigens entwickeltes Üanel. "Wir sind so erfolgreich wie noch nie in die Bundesliga gestartet", freut sich Geschäftsführer Martin Michel. "Umso wichtiger ist es für uns, auch die tatsächliche Reichweite unserer Sportevents kapitalisieren zu können. Die Sky Sportsbars sind mittlerweile so beliebt, dass wir dort mehr als 50 Prozent zusätzliche Reichweite erzielen."

ZDF© ZDF
In letzter Sekunde verlor die deutsche Basketball-Nationalmannschaft am Sonntag ihr WM-Spiel gegen Serbien. Da das Spiel jedoch teilweise in direkter Konkurrenz zur Formel 1 zu sehen war, hatte es das ZDF schwer: Mehr als 1,11 Millionen Zuschauer und ein Marktanteil von 6,5 Prozent waren am Nachmittag nicht zu holen. Das waren ähnlich viele wie tags zuvor bei der Partie gegen Island, die jedoch einen deutlich besseren Marktanteil von 9,2 Prozent verzeichnete. Doch auch abseits der Basketball-WM waren die Sport-Quoten fürs ZDF am Sonntag eher überschaubar: So kam die Ruder-WM um 14:41 Uhr sogar nicht über 790.000 Zuschauer und einen Marktanteil von 4,6 Prozent hinaus, die Leichtathletik-Übertragung aus Berlin brachte es ab 17:13 Uhr mit 1,91 Millionen Zuschauern auf solide 9,9 Prozent.