Logo: Sat.1; Grafik: DWDL.deLangsam werden Erinnerungen an Fred Kogel wach, der in den 90er Jahren mit der Verpflichtung von Harald Schmidt, Thomas Gottschalk und Fritz Egner Sat.1 zu neuem Profil verhalf. Der seit Januar amtierende neue Sat.1-Geschäftsführer Guido Bolten kann wenige Wochen nach Bekanntwerden des Wechsels von Oliver Pocher nun schon die zweite spektakuläre Neuverpflichtung verkünden.

Ab 1. Januar 2010 wird Johannes B. Kerner exklusiv als Moderator zu Sat.1 wechseln. Damit bestätigen sich Gerüchte von Anfang April, die sowohl Kerner selbst als auch Sat.1 noch vor Kurzem scharf dementiert hatten. Kerners Anwalt Klatten erklärte damals ausdrücklich "Wir verhandeln nur mit dem ZDF". Auch Kerner selbst erklärte, man stehe in "guten Gesprächen" mit dem Mainzer Sender.

Dort dürfte man also auch recht überrascht über den nun angekündigten Wechsel zu Sat.1 sein. Dort wird Kerner dann ein wöchentliches, journalistisches Live-Magazin mit aktuellen Gästen und Themen übernehmen, wie Sat.1 derzeit ankündigt. Außerdem wird er neben Oliver Welke zum Fußball-Moderatoren-Team der wiederbelebten Marke "ran" gehören und im Rahmen dessen die Champions League-Übertragungen präsentieren. 

Für Kerner ist es eine Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte. Schon zwischen 1992 und 1997 war Kerner für den Sender tätig, moderierte damals unter anderem "ran" und seine eigene tägliche Talkshow. Kerner selbst kommentiert seinen Wechsel mit folgenden Worten: "Ich freue mich auf die neue Aufgabe. Sat.1 bietet erstklassige inhaltliche Perspektiven in der Kombination von Information, Show und Sport."

Sat.1-Geschäftsführer Guido Bolten frohlockt über den prominenten Neuzugang: "Ich bin sehr stolz, dass wir Johannes B. Kerner wieder für Sat.1 begeistern konnten. Er ist einer der beliebtesten und kompetentesten Moderatoren Deutschlands. Gemeinsam mit ihm werden wir nicht nur die Marke 'ran' erstklassig präsentieren, sondern auch die journalistische Kompetenz von Sat.1 weiter ausbauen." Andreas Bartl, Vorstand German Free-TV, bezeichnete die Verpflichtung als "sehr wichtigen Schritt für das künftige Wachstum von Sat.1".

Gegenüber "bild.de" äußerte sich bereits Programmdirektor Thomas Bellut zum Weggang Kerners. "„Wir konnten die Forderungen von Johannes B. Kerner nach der Länge der Vertragsdauer und Honorierung nicht akzeptieren", sagte Bellut. Zudem habe es unterschiedliche Auffassungen zur künftigen Ausrichtung der Sendung gegeben. "Ich bedauere, dass es auf diese Weise zu Ende geht", so Bellut.