Foto: PhotocaseDie Zukunft der Tageszeitungen sei "düster bis tiefschwarz" sagte Jakob Augstein wörtlich auf einem Panel beim Medientreffpunkt Mitteldeutschland, das unter dem Titel "Die Zeitungen ändern sich?" stand. Das Problem ist aus Augsteins Sicht jedoch, dass die Zeitungen sich eben nicht ändern würden.

"Die Beharrungskräfte in den Redaktionen und die Abhängigkeit von alten Erlösmodellen stehen einer Anpassung an die neuen Verhältnisse im Weg", so Augstein. Im Web müssten sich die Angebote der Zeitungen zudem viel stärker als derzeit unterscheiden. "Von spiegel.de bis zu sueddeutsche.de ist es heute nur ein Klick. Die Trennschärfe ist nicht groß genug." Insgesamt rät er zu mehr Kommunikation mit den Lesern. "Journalisten müssen vom hohen Ross des Dozierens runterkommen."

Bereits früher am Tag waren beim Medientreffpunkt Mitteldeutschland die wirtschaftlichen Probleme der Online-Angebote thematisiert worden. Thomas Wolf von T-Systems Multimedia Solutions, das für die Umsetzung der Online-Auftritte zahlreicher Zeitungsverlage verantwortlich ist, sagte: "Erfolg ist noch nicht da." Wolfgang Blau von Zeit Online pflichtete bei: Geld verdiene mit publizistischen Inhalten im Netz noch fast niemand. Blau forderte dennoch Investitionen, auch wenn sich diese auf kurze Sicht vielleicht nicht rechnen würden. Auch "stern.de"-Chefredakteur Thomsen riet, sich "nicht wuschig machen" zu lassen von kurzfristigen Diskussionen.