Bild: Bundesbildstelle/Guido BergmannZwei Tage nachdem der Nachrichtensender n-tv bei einem Bericht über den Zusammenschluss von VW und Porsche im Hintergrund einen Mercedes-Stern mit Porsche verbandelte, die nächste TV-Nachrichtenpanne und diesmal mit etwas größerer Fallhöhe. Es geschah beim Nachrichten-Flagschiff der ARD, der "Tagesschau" um 20 Uhr und betraf den Bundespräsidenten Horst Köhler. Den taufte die "Tagesschau" in einer Einblendung einfach um. Aus Horst Köhler wurde im Beitrag zur Eröffnung der Leichtatheltik-WM in Berlin einfach Klaus Köhler.

Wie kams dazu? Ekkehard Launer, stellvertretender Chefredakteur ARD-Aktuell, wird in diversen Medien mit den Worten zitiert: "Wir haben schlichtweg einen Fehler gemacht. Im Eifer des Gefechts ist die falsche Schrifteinblendung durchgerutscht." Bei der Produktion der 20 Uhr-"Tagesschau" habe es am Samstag eine "ziemlich turbulente Zeit" gegeben, so Launer weiter. Demnach seien viele Sendebeiträge erst kurz vor Beginn der Sendung eingetroffen und hätten zum Teil stark bearbeitet werden müssen. Dabei ist dann offenbar der peinliche Namen-Dreher beim Bundespräsidenten übersehen worden.
 

 
Auch wenn die peinlichste Nachrichtenpanne, die falsche Deutschlandflagge während der Fußball-Europameisterschaft, vor etwas über einem Jahr auch einer ARD-Sendung, den "Tagesthemen", passierte und hier immer mal wieder etwas schief geht, so machen auch andere Fernsehnachrichten Fehler. Mal sind sie technischer, mal menschlicher Natur. Dass die dann meist weniger Schlagzeilen machen als Pannen bei "Tagesschau" und "Tagesthemen" liegt wohl an der mangelnden Fallhöhe einer solchen Story. Das wiederum spricht im Umkehrschluss zu einer besonderen Wertschätzung der Nachrichten von ARD-Aktuell. Gerade weil sie als seriöse Instanz unter den deutschen TV-Nachrichten betrachtet werden, sind solche Pannen umso amüsanter.