Das Erste Neues DesignEs wurde doch nicht der erwartete Wahlkrimi, sondern letztlich ein deutlicher Sieg für Schwarz-Gelb, der schon mit den ersten Prognosen der Sender um 18 Uhr recht sicher vorausgesagt werden konnte. Das verhinderte letztlich die ganz hohen Quoten für die Wahlberichterstattung der TV-Sender, unter denen sich aber einmal mehr die ARD als Sieger fühlen darf.

Deren Wahlsendung ab kurz nach 17 Uhr verfolgten im Schnitt bis zur 20 Uhr-Tagesschau 4,56 Millionen Zuschauer, in der heißen Phase gegen 18 Uhr dürften es freilich deutlich mehr gewesen sein. Der Marktanteil lag bei 20,8 Prozent. Das ZDF hatte zunächt deutlich das Nachsehen. Zwischen 17 und 19 Uhr lag die durchschnittliche Zuschauerzahl mit 2,38 Millionen deutlich dahinter.

Erst die "heute"-Nachrichten brachten dem ZDF einen deutlichen Aufschwung. Die 19 Uhr-Ausgabe verfoglten 4,69 Millionen Zuschauer, der Marktanteil stieg auf 17,3 Prozent. Im Vergleich zur "Tagesschau" nehmen sich diese Werte aber dennoch gering aus. Allein im Ersten ließen sich um 20 Uhr 9,29 Millionen Zuschauer informieren, nimmt man noch alle anderen Sender wie die Dritten hinzu, auf denen die "Tagesschau" ebenfalls ausgestrahlt wurde, lag die Zuschauerzahl gar bei 13,14 Millionen. Davon profitierte Das Erste dann auch bei der parallel mit dem ZDF übertragenen "Berliner Runde", die 5,77 Millionen Zuschauer im Ersten, aber nur 2,87 Millionen Zuschauer im ZDF verfolgten.

Grafik: DWDL.deUnd die Privatsender? Spielten nur eine untergeordnete Rolle. RTL hatten zwischen 17:30 und 18:45 Uhr immerhin nur 1,87 Millionen Zuschauer eingeschaltet, der Marktanteil lag bei 9,8 Prozent beim Gesamtpublikum. Auch bei den jüngeren Zuschauern sah es enttäuschend aus: 12,5 Prozent Marktanteil wurde bei den 14- bis 49-Jährigen erzielt. Dazu kommen allerdings noch die Zuschauer auf n-tv, das die Sendung parallel ausstrahlte. Das Erste kam mit seiner dreistündigen Sendung auf im Schnitt 15,9 Prozent Marktanteil in dieser Altersgruppe. Erst zu "RTL aktuell" fanden die Zuschauer dann zu den Kölnern, die Zuschauerzahl stieg deutlich auf 3,58 Millionen an, der Marktanteil in der Zielgruppe auf gute 17,3 Prozent.

Völlig abgestraft wurde hingegen einmal mehr Sat.1, das seine Informationskompetenz durch diverse Kapriolen in der Vergangenheit offensichtlich nachhaltig verspielt hat und auch durch den kurzfristigen Einsatz von Christiansen und Aust in den letzten Wochen nicht zurückgewinnen konnte. Zwischen 17:45 Uhr und 19 Uhr informierten sich bei Sat.1 im Schnitt gerade mal 690.000 Zuschauer. Auch hier kommen zwar weitere Zuschauer auf N24 dazu, eine einzige Enttäuschung waren die Werte trotzdem. Der Marktanteil lag bei 3,3 Prozent beim Gesamtpublikum und nur wenig besseren 5,0 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Um kurz nach 19 Uhr stieg Sat.1 dann übrigens anders als selbst in der eigenen Presselounge noch angekündigt aus der Sendung, die bei N24 weiterlief, aus und zeigte stattdessen eine "24 Stunden"-Wiederholung. Die lief mit 7,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe allerdings ebenfalls miserabel.