ZDFneoMit den Worten "Normalerweise würden wir Sie ja ins Hyatt oder Hilton einladen, aber wir haben für ZDFneo keine Kohle" eröffnete ZDF-Pressesprecher Walter Kehr die erste offizielle Präsentation des neuen ZDF-Senders. Schon vor einigen Wochen hatte DWDL.de vorab das neue Programm vorgestellt, heute in Köln holte der Sender dies ganz offiziell noch einmal nach. Anders als sonst, nicht im feinen Hotel. sondern in den Räumlichkeiten von "Knacki" Deusers "Comedy Lab", der beinahe täglichen Comedyshow bei ZDFneo, präsentierten u.a. Kanalchef Norbert Himmler (Foto, rechts) und ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut (Foto, links) neben dem Programm auch den Auftritt des Senders.

Und immer wieder folgten launige Sprüche über die Kritik der Privatsender an ZDFneo. So wollte Bellut gleich zu Beginn die Gelegenheit nutzen und sich bei den Privatsendern dafür entschuldigen, dass man es wage, ein Programm für die jüngeren Zuschauer zu machen. Dass manche der eingekauften ausländischen TV-Serien genauso gut auf einem Privatsender laufen könnten, weist auch ZDFneo-Chef Himmler erheitert zurück: "Serien wie 'Spooks' oder '30 Rock' hätten die Privaten ja seit Jahren kaufen können, wenn sie denn wirklich gewollt hätten."
 

 

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Ab dem 1. November löst ZDFneo den bisherigen ZDFdokukanal ab (DWDL.de berichtete). Doch auch weiterhin bestehe das Programm zu über 50 Prozent aus Dokumentationen, Reportagen und Factual Entertainment, wie es das ZDF nennt. Andere würden sagen: Dokusoaps. Die jedoch sollen sich bei ZDFneo deutlich von denen der Privatsender unterscheiden. Thomas Bellut spricht von "Anständigkeit im Programm". Es gehe um den vernünftigen Umgang mit den Protagonisten.

Weitere Programmfarben von ZDFneo sind Fiction, Comedy und Musik. Mit dieser Programmischung soll der aktuelle ZDFdokukanal-Marktanteil von 0,3 Prozent bis Ende nächsten Jahres zunächst vergleichsweise bescheiden auf 0,6 Prozent verdoppelt werden. Mittelfristig jedoch seien die Ziele "deutlich ehrgeiziger", betont Bellut bei der ZDFneo-Präsentation. "Das ist der ernsthafte Versuch einen bedeutenden Sender aufzubauen." Die heiße Phase für ZDFneo beginne jedoch erst, wenn der Prozentsatz der digitalen TV-Haushalte zulege.