Logo: Der TagesspiegelLaut einem Bericht des "Handelsblatt" will die Berliner Tageszeitung "Tagesspiegel" das Vertragsverhältnis mit der Deutschen Presseagentur (dpa) aufkündigen. Der Grund für die Kündigung sei der Umzug der dpa in die Axel Springer Passage in Berlin. Beim "Tagesspiegel" sieht man offenbar ein Problem in der räumlichen Nähe zu Springer.

"Wir sehen die Unabhängikeit gefährdet und haben kein Vertrauen mehr", sagte "Tagesspiegel"-Chefredakteur Stephan-Andreas Casdorff dem "Handelsblatt". In dem Umzug in die Springer-Passage macht man beim "Tagesspiegel" offenbar einen Interessenkonflikt aus. "Wir wollen nicht mit unserem Geld die Rendite von Springer verbessern", so Casdorff. Der "Tagesspiegel" gehört dem Verleger Dieter von Holtzbrinck. Aus dem Bericht des "Handelsblatt" geht nicht klar hervor, ob man beim "Tagesspiegel" auch journalistische Probleme in der neuen Raumsituation der dpa sieht. Bei der Zeitung war am Freitag-Nachmittag für eine Stellungnahme niemand zu erreichen.
 

 

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Bei der dpa kommentiert man den Bericht nicht, da man sich zu Vertragsbeziehungen grundsätzlich nicht öffentlich äußert. Grundsätzlich gelte aber, dass man im Falle einer einseitigen Vertragskündigung unmittelbar das Gespräch mit dem Vertragspartner suche, sagte dpa-Sprecher Justus Demmer auf DWDL.de-Nachfrage. "Die Unabhängigkeit der Agentur ist unser höchstes Gut. Wir werden alles vermeiden, was sie beschädigen könnte", so Demmer. Ein Mietvertrag beschädige die Glaubwürdigkeit in den Augen der dpa nicht.