Mark WilliamsSky-Boss Mark Williams versprüht weiterhin Zuversicht: Man sei zufrieden mit dem Start, halte weiter an der Planung fest, bis Ende 2010 auf Monatsbasis wieder schwarze Zahlen zu schreiben und ab 2011 dann auch übers gesamte Jahr gesehen wieder Nettogewinne vorweisen zu können. Doch schon die Bezeichnung des Sky-Starts als "sehr solide" zeigt: Euphorie sieht anders aus.

Und tatsächlich bieten die Zahlen fürs dritte Quartal eigentlich ein Bild des Schreckens: Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahr um über 13 Millionen auf nur noch 208,5 Millionen Euro, das EBITDA lag mit -87,9 Millionen Euro im tiefroten Bereich und unter dem Strich fuhr Sky im dritten Quartal an jedem Tag 1,26 Millionen Euro Verlust ein. Insgesamt lag der Netto-Verlust innerhalb von nur drei Monaten also bei 116,7 Millionen Euro.

Auch die Abonnentenzahlen liefern bislang nicht gerade Grund zu jubeln: 2,431 Millionen Abonnenten hatte Sky zum 30. September 2009 - das ist im Vergleich zum Vorjahr ein marginaler Zuwachs von gerade mal 20.000, wobei damals allerdings noch über 100.000 umsatzschwache Prepaid-Kunden in den Zahlen enthalten waren.

Eine der wenigen guten Nachrichten: Sky konnte im dritten Quartal immerhin rund 201.000 Neu-Abonnenten gewinnen. Gleichzeitig kündigten aber rund 135.000 bisherige Abonnenten ihre Verträge. Bei Sky macht man dafür vor allem das Auslaufen stark rabattierter Verträge verantwortlich. Beim deutlichen Neukunden-Zuwachs sind allerdings auch zwei Dinge zu berücksichtigen: Seit August bieten die Kabel-Konkurrenten und ArenaSat die Bundesliga nicht mehr an, Sky hätte also überproportional von Wechslern profitieren müssen. Zudem hat Sky eine gigantische Werbe-Kampagne im Brutto-Mediawert von 100 Millionen Euro angeleiert.

Berücksichtigt man das, ist ein Netto-Zuwachs von 67.000 Abonnenten eher kein Ruhmesblatt, zumal Sky ursprünglich das Ziel ausgegeben hatte, bis Ende 2010 drei bis 3,4 Millionen Abonnenten erreichen zu wollen, um dann schwarze Zahlen schreiben zu können. Mit dauerhaft derart geringen Abo-Steigerungen wäre das nicht zu schaffen. Das Ziel schwarzer Zahlen hat man bei Sky nicht aufgegeben, geht nun aber davon aus, dass dafür bereits 2,8 bis 3 Millionen Abonnenten reichen können.

Denn nach dem Auslaufen der rabattierten Verträge und der Einführung der neuen, in der Regel teureren Preisstruktur, macht Sky inzwischen deutlich mehr Umsatz pro Kunde. Lag der sog. ARPU vor einem Jahr noch bei 23,92 Euro im Monat, so wurden pro Abonnent nun schon 25,77 Euro umgesetzt. Im 1. Quartal 2010 will Sky dann im Schnitt schon 29 Euro pro Monat von seinen Kunden kassieren.

An der Börse wurden die Sky-Zahlen sehr negativ aufgenommen. Zu Handelsbeginn stürzte die Aktie zunächst deutlich von 3,1 Euro auf nur noch 2,75 Euro ab. Inzwischen konnte sich der Wert etwas berappeln, lag gegen 10:30 Uhr aber immernoch fast sechs Prozent im Minus.