Bild auf dem iPhoneÜber die journalistische Qualität der "Bild" aus dem Hause Springer kann man vortrefflich streiten. Auseinandersetzen muss man sich dennoch mit ihr. Sie ist und bleibt wohl offenbar auch auf absehbare Zeit eines der wichtigsten meinungsbildenen Medien in Deutschland. Umso aufmerksamer verfolgte die Medienbranche in den vergangenen Wochen die Ankündigung des Springer-Verlages, künftig mit einer kostenpflichtigen "Bild"-App für das iPhone eine neue Erlösquelle zu erschließen. Nach der offiziellen Pressemitteilung am frühen Dienstagabend ist die "Bild"-App für das iPhone seit 1.30 Uhr heute nacht auch im AppStore von Apple verfügbar.

DWDL.de hat die anfangs nur 0,79 Euro teure App gleich einem intensiven Test unterzogen. Das Ergebnis, um dies gleich vorweg zu nehmen, könnte nicht eindeutiger sein: Der Springer Verlag hat mit der "Bild"-App die technisch beste deutschsprachige Nachrichten-App gelauncht. Beim erstmaligen Start nach der Installation der 6,1 MB großen App auf dem iPhone oder iPod Touch kommt zunächst ein einminütiges Werbevideo mit kleinen Demonstrationen der neuen Möglichkeiten, die das Programm bietet. Es handelt sich um den gleichen Trailer, der heute anlässlich des Launchs der App auch auf Bild.de zu sehen ist.
 

 
Die Werbung lässt sich allerdings überspringen und schon landet man auf der Startseite der App. Sie bildet, ein ganz großer Pluspunkt, thematisch beinahe 1:1 die reguläre Bild.de-Startseite ab. Ohne das Gefühl mit einer "Light"-Version abgespeist zu werden, kann der Leser oben mit dem Finger durch die Topthemen blättern, die mit den gleichen grafischen Teasern angebunden werden, wie auf der regulären Bild.de-Website. Darunter folgen die einzelnen Ressorts von Bild.de sowie einzelne Elemente wie Bilderstrecken, Videos, Top/Flop, Wetter und Co. Durch die vermutlich nur zu Beginn gegebene Werbefreiheit des Angebots wirkt das schon deutlich aufgeräumter.

Erfreulicherweise lässt sich die Startseite der "Bild"-App komplett individualisieren. Ressorts und Features können verschoben oder ganz rausgenommen werden. Auch die Anzahl an Meldungen pro Ressort lässt sich variieren und die Anzeige der Artikel selbst war bei "Bild" noch nie so übersichtlich und frei von tausend Werbeeinbindungen. Hier bleibt abzuwarten, ob bei entsprechender Verbreitung der App nicht auch noch Werbeplätze vermarktet werden. Während das jedoch noch in der Zukunft liegt, testen wir die "Bild"-App erst einmal intensiv weiter. Die Hauptnavigation der App, am unteren Bildschirm-Ende, bietet neben dem Button für die Startseite die Auswahlmöglichkeiten "iBild View", "PDF", "Leserreporter" und "Menü".