Foto: RTLWas haben Thomas Gottschalk und Marco Schreyl gemeinsam? Sie beide holen, das lässt so manchen Kritiker regelrecht verzweifeln, mit den von ihnen moderierten Shows gleichzeitig beim Gesamtpublikum als auch bei den Jungen so viele Zuschauer wie niemand sonst in Deutschland. Gottschalk und Schreyl sind damit die erfolgreichsten Aushängeschilder der deutschen Samstagabendunterhaltung. Sie schaffen, was Carmen Nebel oder Florian Silbereisen nicht schaffen: Alle Altersgruppen anzusprechen.

Aber was unterscheidet die beiden Moderatoren? Während Thomas Gottschalk latent an Größenwahn leidet, übt sich Marco Schreyl in Bescheidenheit. Nicht, weil es in seiner Natur liegt. Aber weil er weiß, welche Rolle er bei "Deutschland sucht den Superstar" spielt und einen Teufel tun sollte, dies überzubewerten. Er steht - anders als Gottschalk - nicht im Mittelpunkt. "Meine Aufgabe ist es, die Jury und die Kandidaten gut aussehen zu lassen", sagt er auch selbst über sich. Wie beim "Supertalent" ist er bei RTL am Samstagabend zwar die Rampensau, aber steht dabei nur in der zweiten Reihe.
 

 
Man mag es kaum glauben, aber da fühlt er sich wohl. "Ich hab damit überhaupt kein Problem, weil ich auch weiß, dass das Format und ein so eng mit ihm verbundener Dieter Bohlen die Erfolgsgaranten für die Sendung sind und nicht ich", so Schreyl, der übrigens gänzlich frei von Glamour, Showbühne und Selbstinszenierung auch beim öffentlich-rechtlichen Radiosender hr-1 moderiert. Abgesehen davon, dass sein Publikum im Radio  wesentlich kleiner ist, dürfte er dort kaum so polarisieren, wie im Fernsehen.

Denn da haben Gottschalk und Schreyl wieder eine Gemeinsamkeit: Sie spalten die TV-Nation. Dem setzen die beiden Moderatoren in schöner Regelmäßigkeit ihre Einschaltquoten gegenüber. Nun ja. Natürlich schaltet aber niemand "DSDS" ein, um Marco Schreyl zu sehen. Doch man muss es andersrum sehen. Erst dann wird ein Schuh draus. Würde "DSDS" mehr Zuschauer haben, wenn jemand anderes moderiert? Nein, auch das nicht. Und trotzdem steht Schreyl immer noch im Mittelpunkt der Kritik.