Bild: Mediengruppe RTL DeutschlandZum Jahresende wird die Verwertungsgesellschaft VG Media nicht mehr die Rechte der RTL-Sender RTL, Vox, n-tv und Super RTL wahrnehmen. Die entsprechenden Verträge wurde jetzt fristgemäß durch RTL gekündigt. Der Grund: Künftig will man bei RTL seine Rechte in Eigenregie verwerten, da das Thema in den vergangenen Jahren immer stärker an Bedeutung gewonnen habe. "Die VG Media hat in der Vergangenheit im richtigen Konstrukt gute Arbeit geleistet", sagte Christian Körner, Sprecher der Mediengruppe RTL Deutschland dem Medienmagazin DWDL.de.
 
Mit Blick auf die nach Einschätzung von RTL wachsende Bedeutung des Themas wolle man jedoch den Schutz und die Auswertung der eigenen Rechte auch zentral im eigenen Unternehmen wahrnehmen. Künftig liegt die Verantwortung für den Schutz und die Verwertung der Urheber- und Leistungsrechte der RTL-Sender im zentralen Rechtsbereich der Mediengruppe RTL Deutschland. Ob auch die RTL-Minderheitsbeteiligung RTL II aus der VG Media austreten wird, soll beim Sender in naher Zukunft beraten werden.
 

 
Bei der ProSiebenSat.1 Media AG indes sieht man derzeit keine Veranlassung, der VG Media den Rücken zu kehren. Ein Ausstieg sei für das Unternehmen "nicht denkbar" sagte Konzernsprecher Julian Geist auf DWDL.de-Nachfrage. Man sehe in der VG Media ein "erfolgversprechendes und gutes Modell". Unklar ist im Augenblick, wie es gesellschaftlich mit der Verwertungsgesellschaft weitergeht. Das Unternehmen gehört jeweils zur Hälfte der ProSiebenSat.1 Media AG und der RTL Television GmbH. Entsprechende Gespräche werden derzeit geführt. Die VG Media kümmert sich derzeit um die Wahrnehmung der Rechte von 37 Fernsehsendern und 66 Radiostationen.
 
Beim Kabelverband ANGA begrüßt man die Entscheidung von RTL und verbindet damit die Hoffnung, "dass sich die Verhandlungen zwischen Kabelnetzbetreibern und den Privatsendern insgesamt vereinfachen werden". Da die Sender in gewissen Fragen mit den Kabenetzbetreibern direkt verhandeln, währen andere Punkte über die VG Media geregelt werden, geht man bei ANGA davon aus, dass es nun für alle Beteiligten von Vorteil sein könne, "wenn alle Aspekte der Kabeleinspeisung in einem einheitlichen Vertragswerk geregelt werden".