GleeAnders als die Disney-Filmreihe präsentiert sich "Glee" trotz seinem musikalisch-humorigen Grundton deutlich ernster, tiefer und schärfer. Homosexualität oder Behinderungen wären nichts für die Disney-Traumwelt. Bei "Glee" hingegen geht es auch darum. Damit lässt sich "Glee" nicht als belangslos abstempeln. Eine passende Schublade für die Serie findet sich nicht. Und während man in den USA bei Fox gespannt auf die Quoten der Rückkehr Mitte April wartet, dürfte damit klar sein: In Deutschland wird die Serie so schnell nicht auf den Schirm kommen.
 

 
Bis zum Sommer hat RTL im Rahmen eines größeren Deals mit Fox noch die Option die Serie zu kaufen. Sollte die Option bis dahin nicht gezogen werden, ist "Glee" frei auf dem Markt. Ob die Kölner zuschlagen werden, ist unklar. RTL-Sprecher Claus Richter erklärt gegenüber DWDL.de, dass eine Entscheidung noch nicht getroffen wurde. Angesichts des wenig experimentellen Einkaufs von US-Serien bei RTL dürfte man allerdings fast davon ausgehen können, dass nicht zu Gunsten von "Glee" entschieden wird.

Die vielleicht größte Chance einer erfolgreichen Programmierung der Musical-Serie hat man allerdings auch bereits vertan: In den USA feierte die erste Folge im vergangenen Frühjahr im Anschluss an das Finale von "American Idol" Premiere. Wenn eine solch ungewöhnliche Serie im RTL-Programm Platz gefunden hätte, dann am ehesten in der Zeit der "Deutschland sucht den Superstar"-Mottoshows am Samstagabend in der Sandwich-Programmierung zwischen den Auftritten und der Entscheidungsshow. Das musikalische und familiengerechte Umfeld wäre gegeben gewesen.