Foto: ZDFDie jüngste Ausgabe der ZDF-Kabarettshow "Neues aus der Anstalt" hat in Polen für Umut gesorgt. Nachdem sich Komiker Urban Priol über die "Betroffenheitsorgie" zum Unfalltod von Polens Staatspräsident Lech Kaczyski echauffierte, habe ZDF-Programmdirektor Thomas Bellut im polnischen Fernsehen die Wogen glätten müssen, berichtet der "Spiegel".

Man bedaure, wenn man Gefühle verletzt haben sollte, aber es handele sich nun einmal um Satire, so Bellut. Priol hatte zuvor in der ZDF-Sendung von "Heuchelei" gesprochen: "Wie beliebt er war, der in ganz Europa als Nervensäge belächelte Lech Kaczyski. Mit dem wollte doch keine Sau was zu tun haben", so der Kabarettist in "Neues aus der Anstalt". Nun erklärte Priol, er habe "die Rituale rund um Trauerfälle anprangern" wollen. In der gleichen Nummer hatte Priol deutlich derber über einen ähnlichen Unglücksfall in Deutschland phantasiert, heißt es im "Spiegel".



Dort würde sich "die Bestürzung wahrscheinlich in Grenzen halten, denn wenn der Bundespräsident nimmer da wäre, dann wären viele versucht zu sagen: wie immer eigentlich". Und zum "Ende des stellvertretenden Außenministers" würden in Deutschland "viele vielleicht sagen: Warum hat es den amtierenden nicht erwischt?". Dazu gab es jedoch keine Reaktionen. "Es ist nicht 100 Prozent mein Humor", so Bellut gegenüber dem Nachrichtenmagazin. "Aber wir mischen uns da nicht ein."