Foto: Photocase/simmelDie Sache mit den Vuvuzelas muss wirklich schlimm sein. Also richtig schlimm. Denn den Fernsehzuschauern hier zu Lande geht das Getröte offenbar so stark auf die Nerven, dass die "Bild" bereits eine Wut-Aktion ins Leben gerufen hat - ein Instrument politischer Partizipation, das sonst nur außerordentlich wichtigen Dingen vorbehalten ist: zum Beispiel dem Benzinpreis. Für welchen Unmut die Vuvuzela während des Turniers sorgen wird, war den Sendern im Vorfeld wohl nicht klar: Beim Pressetermin zur Vorstellung des WM-Teams gab RTL zum Beispiel den Journalisten eine der Tröten als Geschenk mit.

Aber in der Tat: Der Ton, der bei den WM-Spielen aus dem Fernseher schwappt ,ist ein anderer - vor allem unangenehmerer, als man ihn von vorherigen Fußall-Großereignissen kennt. Berichten zu Folge mehren sich international die Proteste gegen das aufdringliche Grundsummen, das die Tröten in großer Masse verursachen. Laut einem Bericht von "Spiegel Online" will das Unternehmen Host Broadcast Services (HBS), das im Auftrag der Fifa das Fernsehsignal herstellt, versuchen, das Vuvuzela-Geräusch technisch zu reduzieren. Der Audiofilter solle verdoppelt werden, hieß es am gestrigen Dienstag.
 

 
Da das Sendesignal zentral erstelle wird, haben die regionalen Sender keine Einflussmöglichkeiten auf den Ton aus dem Stadion. Einzig bei ihren Kommentatoren haben sie einen gewissen Spielraum. So arbeiten unter anderem die Reporter von ARD und ZDF dem Bericht zufolge wieder mit Lippenmikrofonen anstatt mit Headsets, wodurch die Umgebungsgeräusche weniger stark aufgenommen werden. Bei der britischen BBC gibt es offenbar Überlegungen einen zweiten Tonkanal anzubieten, auf dem die Geräusche aus dem Stadion reduziert zu hören sind. Gegenüber "Spiegel Online" sagte ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz bereits vor einigen Tagen: "Alle Sendeanstalten sind unzufrieden, deshalb werden wir unsere Position klar machen".