BrennpunktWie konnte das passieren und wer trägt die Verantwortung? Das Informations-Bedürfnis der Deutschen war am Tag nach den Ereignissen bei der Loveparade in Duisburg, die 19 Menschen das Leben gekostet haben, weiterhin riesig, was sich auch in den Zuschauerzahlen der Sondersendungen widerspiegelte.

Am Abend schalteten allein den erneuten "ARD-Brennpunkt" im Ersten 7,5 Millionen Zuschauer ein, noch mehr als am Tag zuvor. Das war mehr als jeder Vierte, der zu diesem Zeitpunkt vor dem Fernseher saß. Zuvor hatten sich bereits 6,18 Millionen Zuschauer in der "Tagesschau" auf den neuesten Stand bringen lassen. Im ZDF machte sich das hohe Info-Bedürfnis vor allem beim "heute-journal" bemerkbar, das mit 5,4 Millionen Zuschauern die mit Abstand meistgesehene ZDF-Sendung des Tages war. Das "ZDF spezial" am Vorabend hatten 3,55 Millionen Zuschauer eingeschaltet.

Auch die bemerkenswerte "Spiegel TV"-Reportage am Sonntag-Abend bei RTL stieß auf großes Interesse. Die Macher hatten die Loveparade-Organisatoren schon im Vorfeld und auch am Tag selbst mit mehreren Kamerateams begleitet und konnten so ein umfassendes Bild zeichnen. Die Sendung erreichte damit bei den 14- bis 49-Jährigen Zuschauern einen Marktanteil von 17,2 Prozent - und damit mehr als der Primetime-Film "Garfield 2" direkt davor. 3,32 Millionen Zuschauer sahen insgesamt zu.

Daneben widmete sich auch der WDR am Sonntag weiterhin ausgiebig der Berichterstattung über die Ereignisse in Duisburg und erzielte damit in seinem Sendegebiet bis zu 22,5 Prozent Marktanteil. Viele Menschen informierten sich überdies beim Nachrichtensender n-tv, der den ganzen Morgen und Vormittag über bis 13:30 Uhr ausschließlich über die Loveparade berichtete und damit bis zu 7,8 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen erreichte. Der Tagesmarktanteil am Sonntag lag bei 2,4 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen und 2,0 Prozent beim Gesamtpublikum. 

n-tv hatte sich anders als N24 auch bereits am Samstag den ganzen Abend über allein der Loveparade-Berichterstattung gewidmet und erreichte damit insgesamt fast fünf Millionen Zuschauer. Zwischen 19 und 24 Uhr lag der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen bei 2,5 Prozent. N24, das nach 20 Uhr das preisgünstigere Senden von Dokus wie "Invasion der Kröten" oder "Der 10 Millionen-Dollar-Bagger" der aktuellen Berichterstattung vorzog, kam während dieser Zeit nur auf 0,7 Prozent Marktanteil.