VideotextDer Videotext gilt für gemeinhin war zwar als altmodisch, wird de facto aber nach wie vor Tag für Tag von Millionen Fernsehzuschauern genutzt. Fernsehmacher sehen jedoch in HbbTV die Zukunft. Kurz vor Beginn der IFA haben ProSieben, Sat.1  und RTL als erste private Sender den HbbTV-Livebetrieb gestartet.

HbbTV steht für Hybrid Broadcast Broadband Television und baut auf bereits existierenden Rundfunkstandards und Internet-Technologien auf. Durch einen so genannten "Red Button" auf der Fernbedienung lassen sich HTML-Seiten direkt auf dem  Fernsehbildschirm öffnen. Die Navigation erfolgt einfach über die bestehende Fernbedienung des Displays oder der Set-Top-Box.



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Neben dem normalen Empfang von Fernsehprogrammen können so zahlreiche neue Dienste wie Spiele, Social Network-Integrationen, Online-Abstimmungen oder Video-on-Demand-Anwendungen ebenso wie HD-Text oder EPGs genutzt werden. ProSiebenSat.1 will all das nun vorantreiben: Ab sofort bieten von ProSieben und Sat.1 über die Startleisten unter anderem Zugang zu EPG mit Vorschau-Trailern, einen direkten Wechsel zum Angebot der Online-Videothek maxdome, die Darstellung des HD-Textes beider Sender an, sowie Wetterdaten, Votings und Spiele.

RTL hat indes den RTL digitaltext gestartet.Damit können über das textbasierte Angebot hinaus künftig erstmals hochauflösende Bilder sowie Videoinhalte beispielsweise in Form von kurzen News, Entertainment-Clips oder für Werbespots ausgespielt werden. Marc Schröder, Geschäftsführer RTL interactive: "Seit der ersten Vorstellung unserer Vision eines digitalen Teletextes vor einem Jahr auf der IFA haben wir das Angebot stetig weiterentwickelt. Mit dem jetzigen Start des Regelbetriebs möchten wir das Medium für Zuschauer und Werbekunden gleichermaßen attraktiver machen und ein neues Teletexterlebnis schaffen. Im ersten Schritt möchten wir das interessante Produkt und Geschäftsfeld nun etablieren."

Für die Zukunft könnte sich HbbTV auch als neue Werbeform entpuppen, denn bereits jetzt sei eine kundenindividuelle Werbeintegration möglich, heißt es. SevenOne Intermedia, das Multimedia-Unternehmen der Sendergruppe, will die Applikationen kontinuierlich ausbauen. Noch für dieses Jahr seien einige Erweiterungen vorgesehen.