Schlag den Raab© ProSieben/DWDL
3. Der Glanz der Stars

Die Musik-Acts sprengen den Rahmen von "Schlag den Raab"? Nein, an den musikalischen Gästen liegt es nun beileibe nicht, dass sich die Sendung bis tief in die Nacht hinein zieht. Verzichten sollte man auf sie aber schon alleine aus einem anderen Grunde nicht: Nicht zuletzt durch Stars wie Kylie Minogue oder Phil Collins wird "Schlag den Raab" endgültig zu einer der letzten großen Samstagabendshows des Landes. Sie verleihen der Sendung neben all den spannenden Momenten den internationalen Glanz, wie er mittlerweile zwischen "Supertalent"-Suche und "Solitary" selten geworden ist.

4. Die Marke Raab

Geht es bei "Schlag den Raab" vor allem darum, einen positiven Werberahmen für das Produkt Stefan Raab aufzubauen? ProSieben wäre schlecht beraten, würde man genau das nicht machen: Man kann ProSieben sicherlich vieles vorwerfen - doch dass man eine Raab-Show nutzt, um für andere Raab-Events und Produkte zur Sendung Werbung zu machen, ist nur allzu verständlich. Ebenso wenig wie das ZDF darauf verzichten wird, Schauspieler aus einem anstehenden "Fernsehfilm der Woche" zu "Wetten, dass..?" einzuladen, verzichtet ProSieben eben nicht auf den obligatorischen kurzer Verweis auf die anstehende "Stock Car Crash Challenge". Daran kann man sich stören, muss man aber nicht. Vor allem, wenn man weiß, wie das Fernsehgeschäft heutzutage funktioniert.

 

5. Höchster Einsatz

Die Show würde dadurch gewinnen, wenn auch für Stefan Raab der Einsatz höher geschraubt würde? Wenig plausibel. Selbst wenn Raab im Falle einer Niederlage eine halbe Million aus eigener Tasche zahlen müsste: Die Fallhöhe wäre für den Millionär Raab, der die Sendung überdies selbst produziert, ohnehin nicht die gleiche wie für den Kandidaten, der bei "Schlag den Raab" die Chance seines Lebens erhält. Dabei sorgt Raab übrigens ohnehin für den größten Einsatz: Er will einfach nicht verlieren. Und das spürt man auch. Wäre dies nicht der Fall, wäre die Show nach vier Jahren wohl kaum so erfolgreich wie sie ist.

Dass Raab eben tatsächlich nur acht von 24 Sendungen verloren hat, ist ein Indiz dafür. Es ist doch gerade sein unfassbarer Ehrgeiz, gepaart mit dem Unbesiegbarkeits-Anschein, der Raab zur Idealbesetzung werden lässt. Einen höheren Einsatz braucht es daher ganz gewiss nicht.

Die beste Samstagabendshow

All jene Faktoren machen "Schlag den Raab" zur besten Samstagabendshow, die es derzeit im deutschen Fernsehen zu sehen gibt - und das, obwohl viele die klassische Samstagabendshow längst auf dem Abstellgleis sahen. Es sind die sich über Stunden aufbauende Spannung, die internationalen Stars und nicht zuletzt Raab selbst, die "Schlag den Raab" zu richtig guter Unterhaltung werden lassen - übrigens zusammen mit Matthias Opdenhövel, der es wie kaum ein anderer versteht, fehlerfrei durch eine solche Marathon-Show zu führen. Auch er trägt damit einen großen Anteil seit Jahren anhaltenden Erfolg bei.

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Wie "Schlag den Raab" ohne diese Zutaten aussehen würde, konnte man ohnehin schon bestaunen: Bei "Schlag den Star", dem Promi-Ableger der Show. Durch begrenzte Sendezeit, den fehlenden Live-Charakter und oftmals mangelndem Ehrgeiz der Stars erwies sich "Schlag den Star" als nicht halb so spannend wie das Original. ProSieben ist gut beraten, die Stellschrauben an "Schlag den Raab" nur unwesentlich zu verändern. Die Zeit seiner Zuschauer verplempert die Sendung jedenfalls ganz gewiss nicht.