Brian Sullivan© Sky
Nach ursprünglichen Plänen wollte Sky seine Abonnentenzahl bis Ende dieses Jahres auf drei bis 3,4 Millionen steigern, um wieder schwarze Zahlen zu schreiben. Später korrigierte man das Ziel auf 2,8 bis drei Millionen - doch angesichts der annähernd stagnierenden Zahlen in den letzten Quartalen ist auch das nicht mehr zu erreichen. Dennoch gibt sich Sky-Chef Brian Sullivan in einem Interview mit der "Financial Times" weiterhin sehr optimistisch.

Häufig werde über die Hindernisse für Pay-TV in Deutschland gesprochen. "Ich suche nach diesen Hindernissen, aber ich kann sie nicht finden", so Sullivan. Er sehe keine Gründe, warum das Pay-TV-Geschäft nicht auch in Deutschland auf lange Sicht genauso erfolgreich betrieben werden könne wie in jedem anderen Markt der Welt. Die Deutschen seien schließlich durchaus bereit, für gute Qualität auch entsprechend Geld auf den Tisch zu legen, so Sullivan unter Verweis auf andere Produkte wie Autos oder Küchen.

Die Probleme, die Sky nach wie vor hat, liegen seiner Ansicht nach in der Vergangenheit. Premiere habe seinen Ruf derart ruiniert, dass niemand sage "Ich bin ein Abonnent und ich mag das Angebot". Damit sich das wieder ändert, setzt man auf Innovationen und einen verbesserten Kundenservice, der immerhin dazu geführt habe, dass die Kündigungsrate deutlich gefallen sei. Die nächste Herausforderung sei nun, auch mehr Leute zu überzeugen, die Sky noch nicht abonniert hätte.

Die Neukundengewinnung gestalte sich dabei vor allem wegen der deutschen Mentalität schwierig. Deutsche Konsumenten entscheiden laut Sullivan weniger impulsiv. Das habe aber auch sein Gutes: Es sei schwieriger, neue Kunden zu gewinnen, aber wenn sie dann erstmal an Bord seien, würden sie auch dabei bleiben. Das stimmt freilich nur zum Teil, wie er wenige Zeilen später selbst belegt: Sechs Millionen deutsche Haushalte hätten in den letzten zehn Jahren schon einmal Pay-TV abonniert, seien dann aber zum großen Teil wegen des schlechten Angebots eben wieder abgesprungen. "Die eigentliche Frage ist: Werden Sie uns eine zweite Chance geben?"