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Die Einmischung der Politik in die Interessen der öffentlich-rechtlichen Sender ist nicht erst seit dem unrühmlichen Abgang des ehemaligen ZDF-Chefredakteurs Nikolaus Brender ein Thema. Momentan wird auch im SWR über eine Personalie diskutiert, die noch für Zündstoff sorgen könnte.

Es geht um Christine Strobl, die als aussichtsreichste Kandidatin für die Nachfolge des scheidenden Fernsehfilmchefs Carl Bergengruen gilt. Umstritten ist Strobls Wahl vor allem deshalb, weil weil die derzeitige Leiterin des SWR-Familienprogramms Tochter von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU), Ehefrau des Generalsekretärs der baden-württembergischen CDU Thomas Strobl und selbst CDU-Mitglied ist.

 

Wie das Nachrichtenmagazin in seiner am Montag erscheinenden Ausgabe berichtet, kursiert dazu im Sender ein anonymer Brief vorgeblicher SWR-Mitarbeiter an den rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck (SPD), die darin "CDU-Filz" sehen. Fraglich ist allerdings, warum Strobls bisherige Tätigkeit für die nun entzürnten SWR-Mitarbeiter offensichtlich kein Problem darstellte.

Ob Strobl tatsächlich gewählt wird, entscheidet der Verwaltungsrat am 19. November auf seiner Sitzung. An der Senderspitze heißt es, die familiäre Biografie dürfe weder die Karriere von jemandem befördern noch sie verhindern. Ein Sprecher sagte dem "Spiegel", es sei noch nichts entschieden.