
Vor allem Michael Vesper, Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) sieht durch die angestrebte Neuregelung Probleme auf den Sportbereich zukommen: "Damit wird Verbänden wie dem Skiverband eine der wichtigsten Finanzierungsgrundlagen entzogen. Es ist eine Illusion, dass die Mittel 1:1 übergehen in die Übertragung von privaten Sendern. Die Mittel gehen dem Sport verloren", so Vesper gegenüber dem Bundestags-Sportausschuss.
Auch würde Deutschland als potentieller Standort für Sport-Großereignisse durch das Sponsoring-Verbot geschwächt. Nach jetzigem Stand sieht die Regelung nur Ausnahmeregelungen für Länderspiele der deutschen Nationalmannschaft und Fußball-Weltmeisterschaften, einzelne DFB-Pokalspiele und Olympische Spiele vor. In Vespers Augen eine klare Benachteiligung von weniger populären Sportarten und deren Haupt-Ereignissen. Hubert Schwarz, Verwaltungsdirektor des Deutschen Skiverbandes (DSV) stieß bereits ins gleiche Horn und kritisierte eine "einseitige Bevorzugung des Fußballs".
Ob die Einwände bei den verantwortlichen Ministerpräsidenten allerdings noch Gehör finden werden, ist mehr als fraglich. Diese hatten bereits betont, die Liste der Sonderregelungen nicht erweitern zu wollen. Statt dessen würde man die auf der Ministerpräsidentenkonferenz beschlossene Regelung am 15. Dezember mit der Unterzeichnung des Rundfunkstaatsvertrages wie geplant auf den Weg bringen.