Konstantin Neven DuMont© MDS
Man musste sich schon Sorgen machen, doch nach mehreren ruhigen Tagen hat sich Verlegersohn Konstantin Neven DuMont wieder zu Wort gemeldet und damit das nächste Kapitel der familieneigenen Soap geschrieben. Im Interview mit dem "Focus" wettert er nun erneut gegen seinen Vater.

Vor 15 Jahren habe es geheißen, "du musst jetzt schnell in die Firma, ich will mich stärker zurückziehen". Seither habe er gut gearbeitet und sich "vielleicht an manchen Punkten" für seinen Vater "zu sehr verbogen – und jetzt schmeißt er mich raus". Sein Vater habe sich verhalten "wie jemand, der seinen Hund mit einer Wurst am Stock lockt", diese aber immer in Distanz halte.

Die Ursache für den Konflikt sieht Konstantin Neven DuMont bei seinem Vater, mit dem er seit drei Wochen kein Wort mehr gewechselt habe: "Vielleicht nutzt mein Vater ja diese Geschichte aus, um sich als der letzte große Verleger zu positionieren, dem in der zwölften Generation kein Geeigneter folgen konnte." Trotz aller Streitigkeiten scheint sich der Verlegersohn recht wohl zu fühlen in seiner derzeitigen Rolle: Die Medienberichte würden ihm dabei helfen, sich "als Marke aufzubauen", sagte er im "Focus"

Und weiter: "Die Leute reden über uns, die wissen, dass das kein Denver-Clan nach einem Drehbuch ist, sondern Realtime-Reality." Sie wollten wissen, wie es weitergeht. Mit den Chefredakteure des Verlags, die sich vor wenigen Tagen öffentlich gegen ihn gewandt hatten, geht Konstantin Neven DuMont indes hart ins Gericht. Sie hätten "ihre journa­listische Sorgfaltspflicht verletzt", zudem werde Zerrbild gezeichnet. Er habe "eher das Gefühl, dass ich der Strengste war".

Sein Vorschlag: Mit einem gemeinsa­men Mantelteil für die Zeitungen des Konzerns hätte man Kosten­effekte erzielen und einen Teil des Gesparten in die Lokal­redaktionen investieren können. Künftig will sich Neven DuMont daher "auf Projekte und Angebote konzentrieren, die meinen eigenen Qualitätsansprüchen gerecht werden". Dazu zählt unter anderem auch die Pilotsendung zu einem medienkritischen TV-Format, die Ende Februar produziert werden soll. Sein Ziel sei es, "das Magazin in einem öffentlich-rechtlichen Sender zu platzieren".