Logo: WDR; Grafik: DWDL.de© WDR/ DWDL
Just am Mittwoch dieser Woche, an dem der Springer-Verlag seine "Bild"-Applikation für Apples iPad an den Start brachte, tauchte bei Youtube ein Video eines gewissen KDausB auf. Darin zu sehen: WDR-Kultfigur "Dittsche" alias Oll Dittrich in gewohnter Imbissbudenumgebung. Fasziniert begutachtet er die "Bild"-App auf einem liegen gebliebenen iPad, das nur wenige Minuten später von "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann abgeholt wird.

Bei Springer möchte man zu dem Film nichts sagen, "außer, dass wir ihn äußerst lustig und unterhaltsam finden", heißt es gegenüber DWDL.de. Wer tatsächlich als Absender hinter dem Film steht, der das "Bild"-Logo im Abspann trägt, lässt man offen. Aufschluss gibt Antonio Geissler, Geschäftsführer der Angenehme Unterhaltungs GmbH (AUG), die für den WDR die Sendung "Dittsche" produziert. Der "Bild"-Film sei "in Zusammenarbeit mit, aber nicht beauftragt durch" Springer entstanden, erklärt Geissler im Gespräch mit dem Medienmagazin DWDL.de. Es sei eine "gut gemeinte, fröhliche Aktion", sagt er.

"Unser Gedanke dabei war, mit dem Film Werbung für uns und unser Format zu machen", so der Produzent. So gebe es keine Vertragsbeziehung mit Springer, Olli Dittrich habe keine Gage erhalten und auch die Produktionskosten seien kein Thema zwischen AUG und dem Verlag gewesen. Aufgrund der langjährigen Erfahrung sei man für das Thema Werbung "sehr sensibel", erklärt der AUG-Chef. Neu ist die Erwähnung des Boulevard-Blattes in der preisdekorierten Sendung ohnehin nicht. Schließlich besteht das Format in großen Teilen aus der Rezeption der aktuellen "Bild"-Themen durch Protagonist "Dittsche".

Beim WDR, der die reguläre "Dittsche"-Sendung produzieren lässt, sieht man in der Youtube-Folge rund um die "Bild" kein Problem. Dort heißt es auf DWDL.de-Nachfrage, dass es sich bei "Dittsche" um eine Kunstfigur handele, an der Olli Dittrich die Rechte halte. "Er hätte uns also streng genommen gar nicht fragen müssen", so WDR-Sprecherin Kristina Bausch. "Dennoch ist er im Vorfeld auf uns zugekommen. Der verantwortliche Programmbereichsleiter hat sich mit der Anfrage befasst und keinen Grund für eine Ablehnung gesehen", so Bausch weiter.