Foto: Frank Hempel / ZDFNach dem Aus der "Vorleser" arbeitet das ZDF derzeit an einem neuen Literatur-Format, das nach Möglichkeit im Spätsommer starten soll. Nun hat sich Elke Heidenreich in Stellung gebracht: In einem Interview mit der "Bunten" machte sie deutlich, die neue Sendung gerne übernehmen zu wollen.

Auf die Frage, ob sie Genugtuung darüber empfinde, dass die Nachfolge-Sendung von "Lesen!" abgesetzt wurde, sagte Heidenreich: "Die Quotenschielerei beim öffentlich-rechtlichen TV finde ich falsch. Aber die 'Vorleser' sind zu Recht abgesetzt worden." Die Zuschauer würden verwirrt, wenn sich zwei Moderatoren über Literatur unterhielten.

 

"Da muss einer sein, der dezidiert Tipps gibt", so Heidenreich, die dabei unweigerlich an sich selbst denkt: "Ich bin davon überzeugt, dass ich das besser kann, und finde, mehr als drei Jahre nach meinem Rauswurf könne man mich ruhig mal wieder fragen." Beim ZDF scheint man daran allerdings derzeit nicht zu denken. "Das ist für das ZDF kein Thema", sagte eine ZDF-Sprecherin am Donnerstag auf Anfrage des Medienmagazins DWDL.de.

Das ZDF hatte sich von der Literaturkriterin nach dem Eklat beim Deutschen Fernsehpreis und der darauf folgenden Schmähkritik am ZDF durch Heidenreich von ihr getrennt. Nachdem Marcel Reich-Ranicki den Ehrenpreis der Stifter während der Gala zum Deutschen Fernsehpreis 2008 abgelehnt hatte, sprang Heidenreich ihm bei. Den Fernsehpreis selbst, der von ARD, ZDF, Sat.1 und RTL veranstaltet wird, bezeichnete sie in der "FAZ" als "hirnlose Scheiße" und "grenzenlose Flachheit". Über das ZDF schrieb sie einst: "Man schämt sich, in so einem Sender überhaupt noch zu arbeiten. Von mir aus, schmeißt mich jetzt raus, ich bin des Kampfes eh müde." Das Ende des Streits ist bekannt.