Monica Lierhaus© Screenshot ZDF
Einen bewegenderen Auftritt hat es wohl schon seit Jahren nicht mehr gegeben: Überraschend meldete sich Monica Lierhaus im deutschen Fernsehen zurück - nach zwei langen Jahren, in denen kaum jemand so recht wusste, wie es ihr wirklich geht.

Zwei Jahre trat sie nicht öffentlich auf, musste stattdessen nach einer Gehirnoperation und monatelangem künstlichen Koma fast alles wieder erlernen. Zwei Jahre voller Ungewissheit. Bis zur Verleihung der Goldenen Kamera am Samstagabend, der Millionen Zuschauer rührte. Lierhaus nahm den Ehrenpreis entgegen, sichtlich gezeichnet von ihrer schweren Krankheit, dafür aber voller Kraft und Lebensmut.

"Es ist tatsächlich lange her, dass ich auf einer Bühne stand, unter diesen Voraussetzungen ohnehin schon mal gar nicht", sagte die Moderatorin, die zuletzt im Januar 2009 bei der Vierschanzentournee vor der Kamera gestanden hatte. "Und jetzt kann ich es kaum fassen: Da bin ich." Zuvor hatte Günter Netzer die Laudatio gehalten - keine einfache Aufgabe, wie er deutlich machte. "Wenn ich die Stärke hätte, die sie in den letzten beiden Jahren bewiesen hat, dann wäre ich der beste Fußballer der Welt gewesen", bekannte Netzer voller Anerkennung.

Noch nie in seinem Leben habe er einen Satz lieber gesagt: "Willkommen zurück, Monica Lierhaus!" Als die Moderatorin schließlich die Bühne betrat, erhob sich das Publikum - überrascht, überwältigt von der starken Frau, mit der an diesem Abend niemand rechnete. Noch wird Lierhaus viel Zeit benötigen, doch sie will zurück vor die Kamera, wie sie am Samstag sagte und auch in der "Bild am Sonntag" deutlich machte. Ihr Lebensgefährte Rolf Hellgardt wird ihr dabei Kraft geben: Ihm machte sie noch auf der Bühne eine Heiratsantrag, den er auf Knien annahm.

Weitere Goldene Kameras gingen unter anderem an Günther Jauch, Ulrich Tukur und Anna Loos, zudem erhielten die US-Stars Renée Zellweger und John Travolta die Auszeichnung von "Hörzu". Zum besten Fernsehfilm wurde "Zivilcourage" mit Götz George in der Hauptrolle gekürt. Preise für das Lebenswerk erhielten Gloria Gaynor, Michael J. Fox und Armin Mueller-Stahl. Der gerade erst verstorbene Produzent Bernd Eichinger wurde posthum mit dem Preis ausgezeichnet.