• BBC News© BBC
    Die BBC konnte eine große Blamage noch einmal abwenden. Der eigentlich für den heutigen Mittwoch angekündigte Streik der Gewerkschaften NUJ und Bactu zur Eröffnung der Commonwealth Games konnte noch einmal abgwendet werden. Die BBC ist den Gewerkschaften in den Verhandlungen entgegen gekommen und hat ihr als "lächerlich" bezeichnetes Angebot von 1 Prozent auf 2,5 Prozent ab August 2015 erhöht. Bereits zum Februar soll es zusätzliche 150 Pfund geben. Alle Beschäftigten können sich aber nicht freuen. Unabhängig von der nun erfolgten Einigung hat die BBC einen weiteren Stellenabbau bei BBC News angekündigt. 415 Vollzeitstellen werden im Rahmen des Kostensenkungsprogramms abgebaut. Da gleichzeitig aber auch 195 neue Stellen im digitalen Bereich geschaffen werden sollen, fällt das Minus auf dem Papier mit 220 Stellen etwas niedriger aus. Erst vor anderthalb Monaten kündigte die BBC bereits an, weitere 500 Stellen im News-Sektor zu streichen. Auch on-air wird man dies merken: Künftig soll es bei BBC News vermehrt Einzel- statt Doppelmoderationen geben. Außerdem soll der heimische Nachrichtenkanal stärker mit dem internationalen BBC World News zusammenarbeiten. Etwas mehr Geld bekommt künftig das Flaggschiff "Newsnight" auf BBC Two. Dort wurde nun Evan Davis, bislang bei BBC Radio 4 zu hören, als Nachfolger von Altmeister Jeremy Paxman präsentiert.
  • BBC Three© BBC
    Im Rahmen der Sparmaßnahmen soll BBC Three offiziell weiterhin eingespart werden und ab Herbst 2015 nur noch als Internetmarke genutzt werden. Doch ob es soweit kommt, ist noch lange nicht sicher. Das Aufsichtsgremium BBC Trust muss den Plänen noch zustimmen - und das tut es für gewöhnlich nicht immer, schon die Einstellung von BBC Radio 6 Music scheiterte am Trust-Widerstand. Das Gremium wird sich zwar erst später nach einer umfangreichen Untersuchung der Sache BBC Three widmen, doch etwas Hoffnung besteht wohl. Denn das ausgesprochene Ziel der Verjüngerung hat zuletzt nur BBC Three geschafft. In den vergangenen drei Jahren sank das Durchschnittsalter um ein Jahr auf 33 Jahre. Zum Vergleich: BBC One verschlechterte sich von 56 auf 59 Jahre, BBC Two von 58 auf 60 und BBC Four von 58 auf 61 Jahre. Es besteht die Sorge, dass die BBC ohne ihren Jugendkanal den Anschluss an das junge Publikum verliert. Eine Million der Three-Zuschauer sollen laut BBC Trust gar keinen anderen BBC-Kanal sehen, 26 Prozent der 16- bis 34-Jährigen schauen BBC Three pro Woche. Zugleich wurde aber festgestellt, dass die Marke online noch nicht stark genug verankert ist. Vielleicht sind die Tage von BBC Three, das gerade erst zwei weitere Staffeln von "Don't Tell the Bride" angekündigt hat, im linearen Fernsehen also doch noch nicht gezählt - dann müsste die BBC aber an anderer Stelle noch stärker den Rotstift ansetzen.
  • Amazon Instant Video© Amazon
    Eigentlich war "Ripper Street" nach zwei Staffeln vor allem aus Kostengründen seitens der BBC bereits eingestellt - dann fand sich mit Amazon Prime Instant Video aber ein Retter in der Not. Gemeinsam mit der BBC produzierte Amazon acht neue Folgen. Beachtlich ist dabei die Laufzeit der Folgen. "Wir müssen keinen 60-Minuten-Slot um 21:00 Uhr füllen", erklärt Chris Bird von Amazon und zeigt, dass man den Vorteil des bei Streaming-Diensten fehlenden Zeitkorsetts auch ausnutzen möchte. Autor Richard Warlow habe man so einfach mitgeteilt "Wenn Du eine 70-minütige Folge schreiben willst, dann schreib eine 70-minütige Folge". Davon wird der Amazon-Zuseher bei der Ausstrahlung Ende des Jahres sicher profitieren - ins Fernsehen schaffen es diese Folgen aber nicht. BBC One wird die Folgen bei der Ausstrahlung im kommenden Jahr auf eine Stunde zurecht stutzen. Während "Ripper Street" zu Amazon zog, wird auch die Sitcom "Give Out Girls" einen neuen Partner bekommen. Eigentlich von Sky Living bestellt, wird die erste Staffel nun bei Comedy Central auf Sendung gehen. In der Familie bleibt die Produktion mit Diana Vickers, in der es um Mädels im PR-Business geht, dann aber doch: Comedy Central ist in Großbritannien ein Joint-Venture zwischen Sky und Viacom. Ein Plätzchen im Free-TV hat unterdessen die US-Sitcom "Melissa & Joey" gefunden. E4 nimmt sich der Serie an und zeigt sie bereits ab kommenden Montag.
  • Fifteen to One© Channel 4
    Der frühere ITV-Nachrichtenanchor Trevor McDonald kehrt mit einer zweiteiligen Doku zu seinem Sender zurück. Für "The Mafia" hat McDonald in New York, Miami, Philadelphia und Süd-Kalifornien gedreht und ist dort auf Menschen getroffen, die starke Verbindungen zur Maffia haben. Noch in diesem Jahr will ITV in zwei einstündigen Folgen die Geschichten rund um diese Personen und der Maffia zeigen. Für das Comeback von "Name That Tune" (Deutsche Adaption: "Hast Du Töne?", VOX) hat ITV unterdessen einen Moderator gefunden. Der Comedian Bill Bailey wird durch die Neuauflage führen und hat bereits den Piloten moderiert. Bereits on-air ist die Neuauflage von "Fifteen to One" bei Channel 4. Und der Sender ist mit dem Verlauf des Formats offenbar zufrieden. Nun wurde zumindest eine zweite Staffel bestellt, die ab August aufgezeichnet wird. Bei den neuen Ausgaben wechselt der Produktionsstandort übrigens nach Glasgow. Channel 4 kündigte unlängst an, seine Formate stärker im gesamten Königreich herzustellen. Bewegung gibt es auch auf dem Produzentenmarkt. BSkyB hat den Einstieg bei Love Productions ("Great British Bake Off", "Benefits Street") bestätigt. 70 Prozent der Anteile hält BSkyB künftig. David Walliams und Miranda Hart haben sich unterdessen zusammen getan und gemeinsam mit Jo Sargent, ehemals Leiter der BBC-Comedyabteilung, die neue Produktionsfirma King Bert Productions gegründet. Diese soll sich, wenig verwunderlich, auf Comedy-Formate spezialisieren.
  • Sky News© BSkyB
    Die Tragödie rund um den Abschuss von Flug MH17 hat auch für einen kleinen Skandal in Großbritannien gesucht. Für Sky News ist der Reporter Colin Brazier vor Ort an der Unglücksstelle. Eine Schalte zu ihm sorgte nun für Aufsehen. Dabei stand er inmitten von Gepäckstücken und persönlichen Gegenständen - und holte aus einem Kinderkoffer u.a. auch eine Trinkflasche hervor und hielt sie in die Kamera. In diesem Moment merkte er offenbar, was er gerade tat und entschuldigte sich bereits on-air für dieses Fehlverhalten. Dennoch gab es gerade in den sozialen Netzwerken große Proteste; beim Ofcom wurden außerdem rund 200 Beschwerden eingereicht. Im "Guardian" hat sich Brazier nun noch einmal ausführlich zu seinem Fehlverhalten geäußert und nochmals um Entschuldigung gebeten. Basiers ausführliches Statement können Sie hier direkt bei guardian.co.uk lesen.
  • Fünf Skripte und Aufnahmen der neuen "Doctor Who"-Folgen sind vorab aufgetaucht - die BBC hat sich nun noch einmal bei den Fans dafür bedankt, dass diese dennoch nicht die Runde machten und somit die Überraschung beim Staffelauftakt beibehalten wird. Ein Video machte dennoch die Runde - allerdings von der Folge zum 50. Jubiläum. "The Day of the Doctor" wurde auf YouTube als Lego-Version nachgedreht. Dieses wollen wir Ihnen natürlich nicht vorenthalten:

UK-Quoten-Update

  • Monty Python live (mostly)© ZDF/Andy Gotts
    Monty Python traten am Sonntag zum letzten Mal gemeinsam auf und bescherten dem Sender Gold einen neuen Senderrekord. Der UKTV-Sender, der den Auftritt in der Londoner O2 Arena live übertrug, erreichte damit im Schnitt 597.000 Zuschauer. Der Mini-Sender kann sich über einen starken Marktanteil von 2,9 Prozent freuen. Eine Aufzeichnung des Auftritts läuft übrigens am Mittwoch kommender Woche um 21:30 Uhr bei ARTE. BBC One dominierte den Abend mit "Countryfile", das 4,63 Millionen Zuschauer sahen (23,3 Prozent), und der "Antiques Roadshow" mit 4,66 Millionen Zuschauern (22,1 Prozent). Schwerer tat sich im Anschluss "Seven Wonders of the Commonwealth" mit nur 14,8 Prozent. BBC Two punktete am Sonntag zunächst mit der Formel 1. Die Highlights aus Hockenheim sahen 2,92 Millionen Zuschauer und gute 14,9 Prozent. "Dragons' Den", das in Kürze von VOX als "Höhle der Löwen" adaptiert wird, kehrte mit 2,40 Millionen Zuschauern und 11,2 Prozent anschließend ordentlich zurück. Auch Channel 4 hat eine erfolgreiche Rückkehr zu verzeichnen. "The Mill" startete gut mit 1,72 Millionen Zuschauern und 8,2 Prozent in die neue Staffel.
  • 24: Live Another Day© FOX
    Am Montag war hingegen ITV siegreich. Die Familienzusammenführung im Rahmen der "Long Lost Family" sahen 4,30 Millionen Zuschauer. Das entspricht 19,5 Prozent. "The 100" lief am gleichen Abend erfolgreich bei E4 mit 790.000 Zuschauern und 3,8 Prozent. Zufrieden sein kann Sky1 mit dem Finale von "24: Live Another Day". Die letzte Folge sahen am Mittwoch im Schnitt 461.000 Zuschauer und 2,3 Prozent. Den zwischenzeitlichen Hänger hat die Serie damit noch einmal überwunden. "Chicago PD" startete zur gleichen Zeit auf fast identischem Niveau mit 464.000 Zuschauern und 2,3 Prozent im Free-TV bei 5USA. Für große Zahlen muss man abseits der Soaps aber auch in dieser Woche wieder zu BBC One blicken. "Celebrity MasterChef" feierte dort am Freitag mit 4,76 Millionen Zuschauern und 25,4 Prozent ein erfolgreiches Finale. In der Spitze schalteten 5,79 Millionen ein (29,8 Prozent). Am Donnerstag sahen bereits 4,49 Millionen Zuschauer die vorletzte Folge, womit 23,1 Prozent erzielt wurden. Am Samstag war BBC One indes mit "Live at Edinburgh Castle" erfolgreich. 3,64 Millionen Zuschauer bzw. 19,8 Prozent sahen das Konzert.