Nick Hornby gibt Seriendebüt, "Tunnel" geht weiter

• © Joe Mabel
  Mehrere seiner Werke, wie beispielsweise "About a Boy" und "High Fidelity", wurden bereits verfilmt, nun wagt sich der britische Schriftsteller Nick Hornby erstmals auch selbst an eine Serie. Für BBC One wird der erfolgreiche Autor das Buch "Love, Nina" von Nina Stibbe für eine Fernsehumsetzung aufgreifen. "Love, Nina", so dann auch der Titel der Serie, erzählt die Geschichte eines Mädchens, das in Briefen von ihrem Auszug von Leicester nach London berichtet, wo sie eine Stelle als Nanny annimmt. Hornby und die BBC wollen mit der Serie ein ähnlich charmantes und amüsantes Werk abliefern, wie es Stibbe zuvor mit ihrem Buch getan hat. Geplant sind zunächst fünf halbstündige Folgen, die von See-Saw Films, den Machern von "Top of the Lake", produziert werden. Neben der nun geschlossenen Zusammenarbeit mit Nick Hornby, hat BBC One auch eine weitere Zusammenarbeit mit Anthony Horowitz bekannt gegeben. Horowitz schreibt für den Sender die Krimiserie "New Blood". Darin treffen in sieben Folgen zwei Ermittlern aufeinander, deren Fälle auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Letztlich müssen sie aber gemeinsam gegen reiche und Mächtige Kriminelle ankämpfen, die vom Gesetz gedeckt werden.
• © Sky Atlantic, Justin Downing
  Sky Atlantic wird gemeinsam mit dem Partner Canal+ eine zweite Staffel der Serie "The Tunnel", die auf der erfolgreichen Serie "The Bridge" aus Dänemark basiert, produzieren. Unter dem Zusatztitel "Debris" soll die zweite Staffel Anfang kommenden Jahres gesendet werden; mit dabei sind dann auch wieder die Ermittler Karl Roebuck und Elise Wassermann. Inhaltlich bewegt man sich noch ein Stück weiter weg vom dänischen Original: In den acht neuen Folgen wird es um den Absturz eines Flugzeuges in den Ärmelkanal gehen. Derweil wird Sky Atlantic den Hype um "Game of Thrones" für eine neue Show nutzen. Wenn die Serie im April ins Programm zurückkehrt, dann sendet der Bezahlsender immer direkt im Anschluss "Thronecast" mit Sue Perkins ("The Great British Bake Off"). In der Live-Show empfängt sie Schauspieler der Serie, prominente Fans und Experten. Zum Auftakt der fünften Staffel wird "Thronecast" einstündig sein, alle weiteren Folgen haben die halbe Länge. Überraschend wird außerdem auch "Hunderby" fortgesetzt. Die düstere Comedy lief bereits 2012 mit der ersten Staffel, wird im Verlauf des Jahres nun aber mit einem zweistündigen Special zurückkehren.
• © ITV
  ITV lässt seine Reality-Show "Love Island", die vor zehn Jahren erstmals lief und sich 2006 schon wieder verabschiedete, wieder auferstehen - allerdings nur im kleinen Rahmen. Beim Ableger ITV2 wird die Show in diesem Jahr neu aufgelegt. Wurde vor zehn Jahren noch versucht, Prominente zu verkuppeln, werden diesmal Normalos in eine Villa ziehen und sich vielleicht ja verlieben. Derzeit sucht ITV2 nach passenden Kandidaten. Sicher ist dagegen bereits die Fortsetzung von "The Job Lot". Die Sitcom, die vor zwei Jahren desaströs bei ITV floppte, überzeugte im kleineren Rahmen bei ITV2 und wurde bereits im letzten Jahr fortgesetzt. Im Frühjahr wird nun bereits die dritte Staffel gedreht, wie der Privatsender bestätigte. Bei E4 werden in Kürze derweil wieder Kameras versteckt, denn der Unterhaltungskanal hat sein Format "Bad Robots" verlängert. Dabei handelt es sich um ein klassisches Versteckte-Kamera-Format, anders als üblich werden die Passanten aber von Robotern aufs Korn genommen. "Broadchurch"-Schauspielerin Phoebe Waller-Bridge wird unterdessen eine eigene Serie für E4 entwickeln, in der sie auch selbst mitspielen wird. In "Crashing" wird es um eine Gruppe zwischen 20 und 30 Jahren gehen, die als Haussitter das Eigentum Reicher bewachen - und am Ende in einem verlassenen Krankenhaus landen.
• © DWDL
  Dass Channel 4 die "Immigration Street" kürzen muss, weil die Anwohner die Dreharbeiten immer wieder behinderten, war bereits bekannt. Wie stark das Vorhaben nun aber zusammengekürzt werden musste, überrascht jedoch etwas, zeigt aber noch einmal deutlich die Stärke der Proteste: Anstatt aus dem Projekt eine Reihe ähnlich der sehr umstrittenen "Benefits Street" zu machen, wird "Immigration Street" nun lediglich ein einstündiger Film am späteren Abend sein. Darin kommen nun auch Produktionsmitglieder zu Wort, die Bezug auf die Hinderungen nehmen werden. Ausgestrahlt wird "Immigration Street" bereits am kommenden Dienstag. Keine Probleme wird ITV bekommen, setzt man hier doch verstärkt auf Shows. Am kommenden Samstag kehrt so "Ant & Dec's Saturday Night Takeaway" zurück, die der Sender kürzlich bestätigte. Außerdem hat der Sender die Gameshow "Keep It in the Family", in der zwei Familien in verschiedenen Runden gegeneinander antreten, um eine zweite Staffel verlängert, die noch in diesem Jahr laufen soll. "Take Me Out"-Moderator Paddy McGuiness bekommt ebenfalls eine neue Gameshow, allerdings nicht bei ITV, sondern bei Channel 4 in der Daytime. In "Benchmark" müssen Unbeteiligte Zahlenrätsel lösen und dabei eine "benchmark" setzen; die Kandidaten im Studio müssen dann entscheiden, ob die tatsächlich Antwort höher, niedriger oder die gleiche ist.

UK-Quoten-Update

• © BBC One
  Am Sonntag startete bei BBC One die Serienadaption von JK Rowlings Roman "The Casual Vacancy" ("Ein plötzlicher Todesfall") mit starken Werten. Die Auftaktfolge wollten 6,61 Millionen Zuschauer sehen, womit sich der Neustart sehr locker gegen "Mr Selfridge" auf ITV durchsetzte. Die dritte Staffel der Serie hatte dort 3,17 Millionen Zuschauer und damit deutlich weniger als noch vor einer Woche. Während ITV so bei 13,2 Prozent stecken blieb, erreichte BBC One mit "The Casual Vacancy" tolle 27,5 Prozent. Noch besser lief es dabei zuvor wieder für "Call the Midwife". Das Drama läuft auch weiter ausgezeichnet und lockte 8,95 Millionen Zuschauer zu BBC One, das damit hervorragende 35,0 Prozent erreichte. Einen höheren Marktanteil holte am Samstag "The Voice UK" mit 41,3 Prozent und 8,76 Millionen Zuschauern. Ebenfalls am Sonntag startete bei Channel 4 das neue Drama "Indian Summers" - und auch hier kann sich der Auftakt durchaus sehen lassen. 2,57 Millionen Zuschauer ließen sich die erste Folge nicht entgehen, womit Channel 4 sehr gute 11,7 Prozent erreichte. Das ist mehr als doppelt so hoch wie der Senderschnitt. Am Vorabend hält sich derweil "The Hotel" mit 1,22 Millionen Zuschauern und 5,7 Prozent relativ solide über Wasser, "Auction House" lief mit nur 4,6 Prozent allerdings schon etwas enttäuschend.
• © BBC
  Für Comic Relief schwingen nun Promis den Schneebesen im Special des "Great British Bake Off", der damit leicht abgewandelt auch zu "The Great Comic Relief Bake Off" wird. Zum Start am Mittwoch konnte die Backshow noch nicht an die ausgezeichneten Topwerte der regulären Staffel anknüpfen, doch mit 6,41 Millionen Zuschauern war auch dieser "Bake Off" freilich ein großartiger Erfolg für BBC One. 28,2 Prozent wurden hiermit erreicht. Lange hielt der Erfolg allerdings nicht an, denn gleich im Anschluss bei "Can You Cure My Cancer?" sackte der Marktanteil mit nur noch 1,97 Millionen Zuschauern auf äußerst schlechte 9,0 Prozent herab. "Midsomer Murders" schlug sich derweil auf ITV mit 4,24 Millionen Zuschauern wieder wacker und auch BBC Two kann zufrieden sein. Dort unterhielt die Serie "Wolf Hall", die sich unlängst ARTE für eine Ausstrahlung in Deutschland und Frankreich sicherte, gute 2,79 Millionen und 12,8 Prozent. "Broadchurch" konnte den Zuwachs aus der Vorwoche ziemlich gut halten und fesselte diesmal 5,67 Millionen Zuschauer und gute 23,9 Prozent.
• © BBC
  Am Sonntag startete bei BBC Three die neue Endemol-Entwicklung "I Survived a Zombie Apocalypse" mit durchaus respektablen Quoten, was vielleicht auch dem Verkauf nach Deutschland und andere Länder erleichtert. Die Reality-Show, in der acht Kandidaten in einem unheimlichen Einkaufszentrum eingesperrt sind und dem tödlichen Zombie-Biss entkommen müssen, wurde von 480.000 Zuschauern gesehen. Mit 2,9 Prozent wurde der durchschnittliche Marktanteil von BBC Three, der zuletzt bei 1,2 Prozent lag, deutlich übertroffen. "Fortitude" verlor in der zweiten Woche fast die Hälfte seiner Zuschauer und wurde bei Sky Atlantic nun nur noch von 294.000 Zuschauern gesehen, was noch immer zufriedenstellenden 1,3 Prozent entspricht. "Cucumber" dürfte bei Channel 4 derweil mittlerweile als immenser Flop abgehakt werden. Auch diesmal schalteten nicht mehr als 560.000 Zuschauer ein, womit nur sehr dürftige 2,5 Prozent erreicht wurden. Den Ableger "Banana" bei E4 sahen 192.000 Zuschauer, was 2,1 Prozent entspricht.