• Top Gear / Jeremy ClarksonDie kultige Auto-Show "Top Gear" wird am kommenden Sonntag anders als geplant nicht ausgestrahlt. Das gab die BBC am Dienstag in einem kurzen Statement bekannt. Demnach habe man den Moderator der Sendung, Jeremy Clarkson, nach einer Auseinandersetzung mit einem Producer der BBC suspendiert und eine interne Untersuchung eingeleitet. Als Konsequenz werde die Ausgabe am Sonntag nicht gesendet. Während die BBC keinen weiteren Kommentar abgeben möchte, will die "Radio Times" mehr erfahren haben. Demnach habe Clarkson einen der Produzenten geschlagen. Außerdem soll es gemäß der Programmzeitschrift so bald auch keine Rückkehr von "Top Gear" geben. Auch in den kommenden Wochen entfallen die noch ausstehenden Folgen der aktuellen Staffel und werden durch Dokumentationen ersetzt.
  • Top Gear / Jeremy ClarksonClarkson fiel in der Vergangenheit immer wieder durch Fehlverhalten und respektlose Sprüche auf und wurde bereits mehrmals verwarnt. So scherzte er in der "One Show" unter anderem, dass Streikende erschossen werden sollten und musste öffentlich um Entschuldigung bitten. Im vergangenen Jahr mussten Dreharbeiten in Argentinien abgebrochen werden, nachdem die Crew mit Steinen beworfen wurde - Grund war ein Nummernschild, das auf den Falklandkrieg verwies. Im gleichen Jahr sorgte er durch rassistische Sprüche für Aufruhr und kassierte dafür eine "letzte Warnung" der BBC, die nun vorerst auch auf das mit Abstand erfolgreichste Format von BBC Two verzichtet. Während Clarkson gemeinsam mit seinen Co-Moderatoren auf Twitter scherzt, sich aber sonst zu dem Vorfall ebenfalls nicht äußert, haben sich bereits rund 250.000 Zuschauer in eine Petition zur Rückkehr Clarksons eingetragen. Wie es mit der Sendung weitergeht, ist derzeit noch unklar. Außer Clarkson sei niemand suspendiert worden, heißt es bei der BBC - und man darf bezweifeln, dass "Top Gear" als auch international starke Marke begraben wird. In Deutschland läuft das Auto-Magazin derzeit bei DMAX und RTL Nitro.
  • The Tracey Ullman Show© BBC
    Tracey Ullman kommt zurück ins britische Fernsehen. Die Komikerin, die in den 1980er Jahren in die Staaten wechselte und dort mit der "Tracey Ullman Show", in der "Die Simpsons" entstanden, Erfolge feierte, wird für BBC One ein neues Comedy-Format drehen, das wieder auf den Namen "The Tracey Ullman Show" hören wird. Darin spielt sie in sechs Folgen Menschen, die entweder in Großbritannien leben, oder dort zu Gast sind. Ullman fühlt sich offensichtlich pudelwohl bei ihrer Rückkehr. Die BBC habe sich seit ihrem Weggang in den 80ern zwar erheblich verändert, so Ullman. Doch die wichtigen Dinge hätten sich nicht verändert, die BBC biete noch immer eine Umgebung, in der die Freiheit herrscht die bestmöglichen Shows zu produzieren. Doch Ullmans neue Show ist nicht der einzige Neustart, den die BBC aus der Comedy-Abteilung ankündigte. Ben Miller wird für die neue BBC-One-Sitcom "I Want My Wife Back" vor der Kamera stehen. In sechs Folgen spielt Miller einen Mann, der am 40. Geburtstag seiner Frau, zu dem er auch noch eine Überraschungsparty geplant hat, verlassen wird und nun auf der Suche nach den Fehlern seiner Ehe ist. Der Jugendkanal BBC Three bekommt ebenfalls eine neue Sitcom. Sie hört auf den Namen "Witless" und wird angeführt von Kerry Howard ("Him & Her"). In der sechsteiligen Sitcom geht es um zwei Frauen, die Zeuge eines Bandenkrieges werden und daraufhin ihr Leben ändern müssen.
  • BBC One Ident© BBC One
    Anfang der Woche starteten unterdessen die Dreharbeiten zur neuen Comedy "The Kennedys", die für BBC One entsteht. Die Hauptrolle in der der Serie, die für die ganze Familie gemacht sein soll, übernimmt Katherine Parkinson, die man aus "The IT Crowd" auch hierzulande kennen könnte. "The Kennedys" wird produziert von Emma Kennedy und basiert lose auf ihren Memoiren. Die Serie spielt in den 1970ern und beginnt damit, dass die Familie ein neues Anwesen bezieht und in der Mittelklasse angekommen ist. Jede der zehn Folgen beginnt mit der jungen Emma Young, die auf "Star Wars" abfährt und eine gute Beziehung zu ihren Eltern hat. Ausgestrahlt wird die Serie vermutlich Ende des Jahres oder Anfang 2016. Bei BBC Two wurde indes der "Election Report" von Rory Bremmer, ein halbstündiges Satireformat, angekündigt. Außerdem entsteht ein Pilot zur Sketchshow "Morgana & Friends", für den Morgana Robinson in die Rolle verschiedener Promis wie Joanna Lumley oder Dame Maggie Smith schlüpfen wird. Keine Comedy, aber trotzdem verlängert: Die düstere Serie "The Fall" wird im kommenden Jahr fortgesetzt. BBC Two hat die Bestellung einer dritten Staffel mittlerweile bestätigt.
  • Julian Fellowes© DWDL.de
    Fast so sicher wie das Amen in der Kirche sind Spekulationen rund um ein Ende von "Downton Abbey". Es gibt sie seit Jahren, "Downton" aber eben auch - genauso übrigens wie Spekulationen rund um einen Ausstieg von Dame Maggie Smith, die erst kürzlich wieder aufkochten. Julian Fellowes (Foto), kreativer Kopf hinter der Serie, hat nun noch einmal bekräftigt, dass es gar nicht in seiner Macht steht, die Serie zu beenden. Die Marke "Downton Abbey" sei schließlich nicht seine eigene, sondern im Besitz von NBC Universal, das über die Tochterfirma Carnival Production "Downton Abbey" produziert. Fellowes selbst gibt zwar zu, dass er selbst kein Fan davon ist, den Erfolg einer Serie zu lange auszupressen, doch wann "Downton" endet, könne er eben nicht sagen. Inhaltlich werde "Downton" allerdings auf keinen Fall länger als bis zum Zweiten Weltkrieg gehen, da es sich dann um eine andere Serie handeln würde. Derzeit wird die sechste Staffel produziert, die wieder im Herbst laufen wird. Weihnachten gibt es außerdem wieder ein Special, wie Hugh Bonneville in diesen Tagen bestätigte. Derweil hat ITV mit "Unforgotten" auch ein neues Drama angekündigt, in dem Nicola Walker und Sanjeey Bhaskar die Hauptrollen übernehmen. In der sechsteiligen Serie dreht es sich um einen Mordfall, der bereits 39 Jahre in der Vergangenheit liegt, aber erst nach dem Fund von Knochen unter einem Abriss-Haus ans Licht gerät. In einer neuen Doku-Soap wird unterdessen Amanda Holden nach neuen Frauchen und Herrchen suchen: ITV hat sechs Folgen von "Give a Pet a Home" bestellt, das Holden präsentieren wird. ITV2 hat derweil eine zweite Staffel von "The Keith Lemon Sketch Show" bestellt.
  • BBC, Channel 4, Channel 5, Sky & ITV© BBC/ITV/Channel 4/Channel 5/BSkyB
    David Cameron gegen alle großen Sender, kann das gut gehen? Der britische Premier Minister war in den vergangenen Monaten bereits nicht sonderlich begeistert von den angepeilten Fernsehdabetten im Vorfeld der Unterhauswahl und hat dies per Mail an die Sender nun noch einmal deutlich gemacht. Er werde nur bei einer Debatte mit allen Parteien dabei sein und auch nur, wenn diese vor der Auflösung des Parlaments am 30. März stattfindet. Camerons Problem: Geplant sind drei Debatten, darunter ein direktes Duell mit dem Labour-Konkurrenten Ed Miliband, und das auch erst in der heißen Phase des Wahlkampes im Verlauf des Aprils. Nach Protesten unter anderem Camerons hatten die Sender bereits kleinere Parteien wie die Grünen zusätzlich zu den ersten beiden Debatten geladen. Sky News und Channel 4, die gemeinsam am 30. April das finale direkte Duell zwischen Miliband und Cameron veranstalten, haben bereits angeboten, gemeinsam mit beiden Parteien ein neues Datum zu finden. Grundsätzlich wollen die Sender sich offensichtlich aber nicht diktieren lassen, wann sie den Politikern das Wort erteilen. In Erwägung wird einem Bericht zufolge gezogen, die Debatten im Zweifel eben ohne Cameron durchzuführen, der für die Conservatives reservierte Stuhl würde schlicht leer bleiben. Das würde lediglich Sky News und Channel 4 vor ein Problem stellen, da sie neben Cameron nur Miliband geladen haben. Daher wundert es kaum, dass beide Sender sich jetzt bereits kooperativ zeigen und einen neuen Termin vorschlagen.

UK-Quoten-Update

  • BBC Two Ident© BBC Two
    BBC Two hat derzeit ein glückliches Händchen bei Serienneustarts. Nachdem zuletzt "Wolf Hall" bereits einen grandiosen Start hinlegte, schloss sich diesem Trend nun auch "Banished" mit Russell Tovey an. 3,40 Millionen Zuschauer sahen die erste Folge am vergangenen Donnerstag. Mit einem Marktanteil von 16,2 Prozent bewegte sich die Serie auf Anhieb meilenweit über dem Senderschnitt. Zuvor schlug sich bereits "The Great British Sewing Bee" prächtig und unterhielt 2,96 Millionen Zuschauer beziehungsweise 14,0 Prozent. Als Channel-4-Nachrichtenmann Jon Snow am Dienstag vergangener Woche im Dienste des Fernsehens Drogen nahm, war das Interesse zufriedenstehend, auch wenn sicher mehr drin gewesen wäre. 1,26 Millionen Zuschauer schalteten "Drugs Live" ein, womit 9,8 Prozent erreicht wurden. Richtig stark lief es für Channel 4 dagegen am Freitag, wo sich "Gogglebox" auf grandiose 3,39 Millionen steigerte und damit stolze 16,0 Prozent erreichte. Im Vergleich zur Vorwoche konnte die Dokusoap damit noch einmal zulegen.
  • ITV© ITV
    Einen dramatischen Absturz erlebte am Montag der Privatsender ITV. "Arthur & George", eine Woche zuvor noch mit tollen Werten gestartet, halbierte mit der zweiten Folge die Werte nahezu. Mehr als 3,15 Millionen Zuschauer schalteten nun nicht mehr ein, der Marktanteil sank auf 13,4 Prozent. Ein grund für den massiven Einbruch liegt hier allerdings im Konkurrenzprogramm: BBC One sendete am Montag "Match of the Day Live" mit der Übertragung des Spiels zwischen Arsenal London und Manchester United und erreichte damit tolle 7,27 Millionen und 31,2 Prozent. Richtig gut lief es für den Sender auch wieder am Samstag, wo "The Voice UK" abermals "Ant & Dec's Saturday Night Takeaway" schlug. 6,99 Millionen Zuschauer sahen die Castingshow, während ITVs bunte Samstagabendshow 5,94 Millionen Zuschauer erreichte. Extrem erfolgreich  endete derweil am Sonntag "Call the Midwife". Das Finale der vierten Staffel sahen 8,67 Millionen Zuschauer, womit 32,8 Prozent erreicht wurden. Das half auch "Poldark" auf die Sprünge. Der Serienneustart erreichte im Anschluss an die "Midwifes" sehr gute 6,95 Millionen Zuschauer und 29,0 Prozent - und damit mehr als doppelt so viele wie "Mr Selfridge", das parallel dazu auf ITV gerade einmal 3,24 Millionen Zuschauer und 13,5 Prozent erreichte. Eine weitere Staffel wäre hier angesichts dieser Werte mittlerweile eine Überraschung.